EU-Kommissarin Neelie Kroes bekommt neuen Job

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Wenn die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes im Januar ihren Posten aufgibt, wird der ein oder andere Firmenmanager möglicherweise still aufatmen. Gilt Neelie Kroes doch als entschiedene Gegnerin von Kartellen und Monopolen, die auch nicht davor zurückschreckt, IT-Giganten wie Microsoft oder Intel mit Sanktionen oder Geldstrafen zu belegen.

Nun warten Oracle und Sun auf die nächste Entscheidung der EU. Davon wird abhängen, ob Oracle die angekündigte Übernahme von Sun wie geplant umsetzen und dann vor allem auch in Europa ungestört weiteragieren kann.

Wettbewerb bei Datenbanken
Am 10. Dezember wird Oracle in einer Anhörung seine Argumente vortragen. Dabei geht es im Wesentlichen darum, ob die Akquisition den freien Wettbewerb auf dem internationalen Datenbankmarkt beeinträchtigt. Immerhin besitzt Sun die Code-Basis für die weitverbreitete MySQL-Datenbank.

Am 27. Januar 2010 soll die EU-Kommission entscheiden, ob Oracle sich nach der Übernahme von Sun mit irgendwelchen Restriktionen abfinden muss.

Neelie Kroes wird den Job der Kommissarin für die Digital Agenda übernehmen. Allerdings dürfte sie zumindest in den ersten Monaten weiterhin beratend für Wettbewerbsfragen tätig sein. Ihr Nachfolger, der Spanier Joachín Almunia, soll die Politik von Kroes weiterführen. IT-Giganten wie Oracle sollten also nicht auf eine nachgiebigere Politik der EU spekulieren.
(Chris Preimesberger/mt)

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EU-Parlament

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