Acer Aspire 1810TZ im Test
Die Netbook-Alternative
Schick und stabil
Auf den ersten Blick fällt die elegante Aufmachung des Acer Aspire 1810TZ auf. Das Gehäuse ist äußerst schlank und der Deckel in Klavierlackoptik gehalten. Das ist zwar schick, hinterlässt aber bei jeder Berührung hässliche Fingerabdrücke. Insgesamt ist das Gerät sehr gut verarbeitet, es gibt keine überstehenden Bauteile. Das Äußere ist stabil, die Scharniere halten das Display bombenfest – so fest, dass sich Deckel kaum mit einer Hand öffnet lässt, obwohl kein Verschluss vorhanden ist.
Die gute Verarbeitung setzt sich nicht ganz in der Tastatur fort. Die Tasten sind etwas wackelig und die Unterlage drückt sich leicht durch. Allerdings besitzen die Tasten einen niedrigen Hub, sind recht groß und bieten genügend Zwischenraum, um auch größeren Händen bequeme Tipparbeit zu ermöglichen. Auch das Touchpad hinterlässt keinen erstklassigen Eindruck. Es ist eben in die Handauflage eingelassen und daher kaum zu ertasten. Außerdem reagiert es etwas träge, die Finger gleiten nicht gut darauf. Allerdings bietet es einige vom iPhone bekannte Gesten zu Steuerung: Beispielsweise zoomt der Anwender auf (Web-)Seiten hinein oder heraus, indem er zwei Finger auf dem Touchpad auseinander- oder zusammenzieht.
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Doppel-Kern für Doppel-Power
Zur üppigen Ausstattung des 1,4 Kilogramm schweren Gerätes gehört unter anderem ein Intel Pentium SU4100. Dabei handelt es sich um einen Energie sparenden Doppelkern-Prozessor mit 1,3 GHz. Den CPU-Benchmark von PCMark 05 absolvierte das Aspire mit 3217 Punkten. Es erreicht damit die doppelte Leistung wie ein Atom N280, die typische Netbook-CPU. Im Gespann mit dem integrierten Grafikchip Intel GMA 4500MHD ist die Wiedergabe von HD-Videos ist kein Problem. Das zeigte auch der Test. Die durchschnittliche Transferrate der 250-GByte-Festplatte liegt mit 62,6 MBit pro Sekunde über dem Schnitt. Die mittlere Zugriffsrate ist mit 17,9 Millisekunden normal. Der Arbeitsspeicher des Testkandidaten ist zwei GByte groß und lässt sich bis auf vier GByte aufrüsten. Positiv: Acer hat dafür einen der beiden RAM-Steckplätze frei gelassen.
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Ein Arbeitstag ohne Netzteil
Als Akku liefert Acer ein 6-Zellen-Modell mit einer Kapazität von 56 Wattstunden mit. In unserem Anwendungsbenchmark, der aktive Nutzung durch einen Anwender simuliert, hielt das Notebook 8:18 Stunden durch, bevor es wieder an die Steckdose musste. Bis der Akku wieder aufgeladen war, vergingen je nach Belastung drei bis vier Stunden – ungewöhnlich lange. Die extrem lange Akkulaufzeit bei mittlerer Last entschädigt aber für die lange Ladezeit. So lässt sich ein Arbeitstag mit Office und Internet auch ohne externe Stromquelle bewältigen.
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Satte Ausstattung, glänzendes Display
Nicht gespart hat der Hersteller ebenfalls an den Schnittstellen: Neben drei USB- und einem VGA-Port gehört sogar ein HDMI-Ausgang zur Ausstattung. Damit schließt der Benutzer etwa HD-Fernseher an das 1810TZ an – erfreulich bei einem Notebook dieser Preisklasse. Außerdem stehen WLAN (802.11n) und Gigabit-LAN sowie ein 5-in-1-Kartenleser zur Verfügung. Ein optisches Laufwerk fehlt hingegen.
Das 11,6 Zoll große Display zeigte eine maximale Auflösung von 1366 x 768 Pixeln. Es kommt – wie fast schon üblich bei Notebooks -mit glänzender Oberfläche. Das sorgt zwar für kräftige Farben, aber auch für störende Spiegelungen in hellen Umgebungen. Draußen kann man das Notebook nur an bewölkten Tagen nutzen. Bei Sonneinstrahlung hilft auch die ansonsten sehr helle LED-Hintergrundbeleuchtung nicht weiter.
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Windows 7 und Crapware
Windows 7 Home Premium ist als Betriebssystem vorinstalliert. Zur weiteren Software-Ausstattung gehört eine ganze Menge von Demoversionen, Toolbars und Hilfsprogrammen (so genannte Crapware), die sich gleich nach dem Start mit zahlreichen Pop-Ups und Balloon-Tipps zur Wort melden. Das ist extrem nervig, gehört aber zum Alltag beim Kauf eines Computers mit vorinstallierten Windows. Acer selbst liefert einige Einstellungsprogramme mit, darunter ein Tool, das eine vollständige Systemsicherung anlegt, um das Notebook im Notfall wieder in den Auslieferungszustand zu versetzen. Das Programm speichert Sicherungen aber nur auf DVD-Rohlingen ab
, was für Überraschung sorgen dürfte. Denn das 1810TZ besitzt keinen DVD-Brenner. Kundenfreundlich wäre es gewesen, wenn Acer auch USB-Speicher als Backup-Medium zulassen würde – oder wenn eine Recovery-DVD Teil des Lieferumfangs wäre.
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Fazit
Mit einem Preis von 500 Euro spielt das Acer Aspire Timeline 1810TZ-412G25N noch in der Preisklasse der Netbooks mit, bietet aber viel mehr als die Minis: Das Display ist größer und die Leistung fast doppelt so hoch. Zudem glänzt das Notebook mit einer Akkulaufzeit von über acht Stunden und einer sauberen Verarbeitung. Wer auf der Suche nach einem schlanken, leichten Notebook ist und auf ein optisches Laufwerk verzichten kann, investiert hier in das richtige Modell. Bei dem Preis kann man über kleine Unzulänglichkeiten wie das träge Touchpad und spiegelnde Display hinwegsehen.
Aspire Timeline 1810TZ-412G25N Note: gut |
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Technische Daten
Prozessor: Intel Pentium SU4100 (1,3 GHz)
Chipsatz: Intel GS45
Grafik: Intel GMA 4500MHD
Arbeitsspeicher: 2048 MByte
Festplatte: 250 GByte
Display: 11,6 Zoll (1.366 x 768 Pixel), glänzend
Video-Ausgang: VGA, HDMI
Netzwerk: LAN (100 MBit), WLAN (802.11b/g/n)
Speicherkartenleser: MMC, SD, MS, MS Pro, xD
Schnittstellen: 3 x USB, Kopfhörer, Mikrofon
Akku: 6 Zellen Polymer (5600 mAh)
Abmessungen: 28,5 x 20,4 x 2,21bis 3 Zentimeter
Gewicht: 1,4 Kilogramm
Messwerte
CPU-Benchmark: 3217 Punkte mit PC Mark 05
Speicher-Benchmark: 3169 Punkte mit PC Mark 05
Festplatte: 62,6 MByte/s Datendurchsatz, 17,9 ms Zugriffszeit (HD Tune)
Akku-Laufzeit: 498 Minuten
* Gegen einen Aufpreis von 100 Euro bietet Acer das Aspire Timeline 1810TZ unter der Modellbezeichnung 413G32N mit UMTS, Bluetooth, 3 GByte Arbeitsspeicher und 320-GByte-Festplatte an.