Die Storage-Trends 2010
Wir schreiben das zweite Jahrzehnt des zweiten Jahrtausends, und die Zeichen stehen auf Optimierung. Die Finanzkrise hat die IT-Branche längst nicht so stark getroffen wie andere. Nicht jede noch 2008 geplante Investition wurde 2009 auch realisiert. Dennoch wurden überraschend viele Projekte umgesetzt, ein Teil wurde vertagt, manche auch ganz aufgegeben. Insgesamt ist spürbar, dass die Botschaft des »Weniger ist mehr« auch in der IT angekommen ist.
Der Markt belebt sich
Goldman Sachs prognostiziert für 2010 eine Belebung des Marktes mit steigender Investitionsneigung. Nicht nur die Branche selbst, auch die Herausforderungen der IT in den Unternehmen haben die Krise überlebt: Die Effizienz der Datacenter ließe sich verbessern. Einsparpotenziale sind noch ungenutzt. Die IT-Infrastruktur könnte flexibler sein. So gesehen ist es kein Wunder, dass Virtualisierung und Cloud Computing laut Goldman Sachs 2010 im Fokus des Interesses stehen. Die Grundlagentechnologie ist mittlerweile ausgereift und auf einem hohen Niveau bei Bandbreite und Performance angekommen.

Das US-Unternehmen NetApp ist ein Spezialist für Storage- und Datenmanagement. NetApp hat auch in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München und Hamburg eigene Niederlassungen.
Hinzu kommt die Entwicklung der Virtualisierung über die Welt der x86-Prozessoren hinaus, so dass Kunden eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung haben. Aber auch Flexibilität, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und operative Performance sind Aspekte, die IT-Verantwortliche zunehmend beschäftigen.
Cloud Computing und Virtualisierung setzen Trends
Cloud Computing oder IT as a Service ist ein echter Paradigmenwechsel und markiert den Trend zu einer serviceorientierten Auffassung der Rolle der IT. Kunden eröffnet sich ein völlig neuer Gestaltungsspielraum. Interne Cloud-Strukturen sind ebenso denkbar wie die Nutzung externer Clouds, herkömmliche Strukturen lassen sich um Cloud-basierte Strukturen ergänzen.
Allen drei Möglichkeiten ist eines gemeinsam: Virtualisierung lässt die Technik weiter in den Hintergrund treten. Konsolidierung sorgt für Verdichtung, so dass Infrastrukturen flexibler, leistungsstärker und belastbarer denn je sein müssen. Der Speichertechnik kommt hier eine in jeder Hinsicht wesentliche Rolle zu.
Wer sich 2010 mit der Zukunft seiner IT-Infrastruktur auseinandersetzt, wird sich also auch mit den Datenspeichern befassen müssen und Kosten, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Managementqualität und Performance auf den Prüfstand stellen. Storage-Konsolidierung ist eine IT-Herausforderung, die auch 2010 für zahlreiche Unternehmen auf der Agenda stehen wird.
FCoE treibt Datacenter-Vereinfachung voran
Virtualisierung bei Servern und Storage hat bereits Einiges zur Vereinfachung der IT-Infrastruktur beigetragen. Geht man noch einen Schritt weiter und bezieht auch die Netzwerkebene ein, lässt sich auch hier das Potenzial der Konsolidierung nutzen. Fibre Channel over Ethernet (FCoE) ist das Protokoll, das Speicher- und Kommunikationsnetzwerke zusammenführt und den Aufwand für Verkabelung, Ports und letztlich auch Stromverbrauch deutlich reduziert. Die Abnahme der FCoE-Spezifikation durch die ANSI ist in der Endphase. Für 2010 wird mit steigender Nachfrage gerechnet.

»Cloud Computing oder IT as a Service ist ein echter Paradigmenwechsel und markiert den Trend zu einer serviceorientierten Auffassung der Rolle der IT.« (Bild: NetApp)
Solid State Storage
Nach den Versuchen Mitte der 90er Jahre sind Solid State Disks wieder aufgetaucht und jetzt endlich praxistauglich. Die Technik verspricht nicht nur Performance, sondern auch Verschleißfreiheit, da die Mechanik von Plattenlaufwerken entfällt. Noch sind Solid State Disks hochpreisig und kommen im Enterprise-Segment nur für Spezialbereiche in Frage. Aber das wird sich 2010 sehr schnell ändern. Eine interessante Option zum Speichertausch sind Beschleunigerkarten und/oder Cache-Erweiterungen mit Solid State-Technik für herkömmliche Disks.
Green IT
Die Stromkosten sind laut Gartner der am schnellsten steigende Kostenfaktor im Datacenter. Pro Jahr lassen sich allein durch die Stilllegung eines einzigen x86-Servers 400 US-Dollar an Stromkosten sparen. Ob man sich nun Green IT oder mehr Effizienz auf die Fahnen schreibt, ein Effekt ist derselbe: Ineffiziente »Stromfresser« werden durch energieeffizientere Systeme ersetzt und um rationalisierte Infrastrukturen ergänzt. Die CO2-Debatte wird auch 2010 geführt werden. Green IT kann dazu einen Beitrag leisten, ob als Nebeneffekt von Konsolidierungen oder ganz bewusst.
(Andreas König/mt)
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Zum Expertenbeirat von eWEEK europe zählen neben Andreas König auch weitere hochrangige Experten wie EX-IBM-Chef Richard Seibt, der Innovationsberater Tom Groth, der Internet-Guru Ossi Urchs und IDC-Geschäftsführer Moussavi-Amin.