77 Prozent aller Domains mit Müll gefüllt

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Ein repräsentativer Test von 1.419 Domain-Adressen, ausgeführt von ICANN, hat das wenig schmeichelhafte Ergebnis erbracht. Ergänzend wurden 500 Domain-Inhaber befragt. Die gesammelten Detailergebnisse liegen in diesem PDF-Dokument vor.
Beispiel gefällig? Nur 23 Prozent der Domain-Registrierungen enthalten den korrekten Namen des Eigners und seine echte Adresse. Weitere 29 Prozent sind mit vorsätzlich falschen Informationen hinterlegt und scheinen schon mit kriminellen Absichten in die Welt gesetzt worden zu sein. Die restlichen 48 Prozent sind einfach schlampig und voller Fehler, operieren mehr oder weniger gewollt in einer Grauzone.
Sollte man da nicht das WhoIs-System in die Tonne treten oder zumindest reformieren? Jenny Kelly vom National Opinion Research Center (NORC) hält diese Schlussfolgerung für nicht statthaft. 23 Prozent der Registrationen seien doch völlig in Ordnung und zeigen die Integrität des Systems. Man müsse einfach härter daran arbeiten, diesen Anteil zu steigern. So könnte man die Verfahren verbessern, zum Beispiel durch Postleitzahlen- oder Kreditkarten-Check. Manche Provider würden das schon vorbildlich hinbekommen, merkt Kelly an.
Allerdings waren viele Web-Profis vor dieser Untersuchung davon ausgegangen, dass im Domain Name System annähernd 95 Prozent der Informationen wenigstens teilweise stimmt. »Es wird schlicht zu einfach gemacht, irgendeinen oder gar keinen Namen einzutragen – gemeinsam mit ungenauen oder nicht existierenden Adressen«, konstatiert der Untersuchungsbericht.
Es fehlen einfach die verpflichtenden Standards für Registratoren. Eine Verbesserung des WhoIs-Systems werde allerdings Kosten verursachen, was die Registrierungsgebühren für Firmen und Privatpersonen wieder erhöhen dürfte. »Ist das denn so schlimm, wenn es 20 Dollar im Jahr kostet statt 10 Dollar?«, fragt Kelly. (Quelle: TheInquirer.de)

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