FBI: Internet-Räuber sacken Milliarden ein
Die Cybergangster waren in der jüngeren Vergangenheit so aktiv wie nie, berichtet das »Internet Crime Complaint Center« (IC3), einem Ableger des FBI. Demnach verdoppelte sich die offizielle Schadenssumme im Vergleich zu 2008 (265 Millionen Dollar). Opfer waren entweder Firmen oder Internet-Nutzer, die überwiegend der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren angehören. Die höchsten Beträge verlieren Männer mit durchschnittlich 690 Dollar. Typisch.
Die hochgerechnete Summe bezieht sich übrigens allein auf die Angaben, die in offiziellen Verfahren der US-Behörden erfasst wurden. Was nicht zu einem offiziellen Verfahren führte oder gar nicht erst bemerkt bzw. angezeigt wurde (z.B. aus Scham), kommt noch hinzu. Da die Menge der Schadensmeldungen um gut 22 Prozent anstieg, lässt sich zudem schlussfolgern, dass nicht nur immer mehr Straftaten begangen werden (min. 340.000), sondern sich die Summen pro Fall stark erhöht haben. Die Kriminellen werden also immer geschickter: »Sie entwickeln raffinierte Maschen, um arglose Benutzer zu betrügen«, kommentiert Donald Brackman in einer FBI-Mitteilung zu dem Jahresbericht, der 26 Seiten umfasst (PDF-Dokument). Darin werden einige der phantasievollen Methoden der Cybergangster benannt:
* Auftragskiller-Betrug: Eine Gang redet per E-Mail potentiellen Opfer ein, auf einer Abschussliste zu stehen. Gegen eine kleine Gebühr pro Namen könne eine Löschung erreicht werden. Völlige Verlade.
* Wirtschaftsförderung: Opfer werden mit Werbeanrufen und -nachrichten auf eine Netzseite gelockt, über die man Regierungsgelder beantragen könne. Gegen Gebühr.
* Jobangebote: Hier nutzen Betrüger die hohe Arbeitslosigkeit aus und versprechen Jobs in Heimarbeit, als Telefonist, Strukturvertreiber oder Testkäufer. Alles natürlich Lüge. Einige Betrüger setzen Opfer für kriminelle Drecksarbeit ein, zum Beispiel bei der Geldwäsche. Bei anderen geht es um persönliche Daten, Ausbildungsgebühren oder Anzahlungen für Arbeitsmaterial. Alles futsch.
* Sicherheitssoftware: Die als Scareware bekannte Betrugsmasche spielt mit der Angst. Da wird vor Viren und gezielten Hackerangriffen gewarnt – manchmal sogar im Namen des FBI. Wer vermeintliche Schutzprogramme von dubiosen Sites akzeptiert, holt sich die Trojaner ins Haus. (Quelle: TheInquirer.de)