IT-Chefs unter Druck: Wo bleibt die Einsparung?
Das Klima und die Prioritäten in den Chefetagen haben sich geändert, der Wind bläst den IT-Verantwortlichen nun direkt ins Gesicht, warnen die Branchenanalysten von Gartner. Vor allem verlangen die Bosse nun, dass sich ihre IT-Investments besser auszahlen und dem Unternehmen spürbar etwas bringen.
Im jüngsten Report der Analystenfirma wird die Erkenntnis verbreitet, dass sich in den Chefetagen eine »Rezessionsmentalität« verbreitet habe, die laut Gartner-Einschätzung bestimmt noch fünf Jahre andauern dürfte. Resultat: Künftig gebe es kein IT-Investment mehr, das nicht direkt die Firmenkosten senkt oder sonstwie spürbares Geld einspielt.
»Das ist teilweise natürlich auch vernünftig, denn wer die Krise überstanden und durch sein vorsichtiges Handeln Vorteile gegenüber Mitbewerbern herausgearbeitet hat, will diesen Erfolg nun zementieren. Das geht durch nachhaltige Einsparungen beziehungsweise höhere Produktivität«, fasst Vizepräsident Jorge Lopez zusammen.
Den IT-Abteilungsleitern rät Gartner, sich schleunigst von nicht-strategischen Aktivitäten und unterdurchschnittlichen Bereichen zu verabschieden. Auch sollte bei Restrukturierungsplanungen vermieden werden, einen ökonomischen Schock à la gesprengter Budgets und ausufernder Kosten auszulösen, sonst könnte es zu Kurzschlusshandlungen führen.
Lieber sollten sich IT-Verantwortliche darauf einstellen, mit knappen Ressourcen arbeiten zu müssen und sich dabei stets über die Schultern schauen zu lassen, denn ohne Transparenz und Offenheit werde es die nächsten Jahre in vielen Firmen nicht mehr funktionieren. Daher werden sie gegenüber anderen Managern die Technologien und Kapazitätsplanungen detaillierter erläutern und besser begründen müssen. (Ralf Müller)