Die schönsten und blödesten Aprilscherze 2010

Allgemein

Eine wunderschöne Meldung lancierte Turi2: »Google kauft Burda – und vielleicht auch den Rest der Branche«. Drei Milliarden würde der Suchgigant dafür springen lassen. Und obwohl unter den Web2-Tags auch einer dabei war, der »1. April« hieß, diskutierten Medienmacher und -Nutzer darüber, dass Google schlau genug wäre, niemals so viel für einen Printverlag auszugeben.

Google war auch den Kollegen von Chip einen Scherz wert: Mit »Street View Personal« wolle man den deutschen Datenschutz umgehen. Google selbst ist mit einem Versuch, einen Aprilscherz zu veröffentlichen, eher auf die Nase gefallen: Die Homepage der amerikanischen Google-Suche wurde kurzerhand für einen Tag auf den Namen »Topeka« umbenannt, ein neues Logo präsentiert und auf dem Firmenblog wurde veröffentlicht, dass man sich in den früheren Namen der Stadt umbenannt hätte, die sich inzwischen selbst in Google umbenannt hatte.

Blogger Michael Arrington von der Insider-Website Techcrunch findet das doof, denn es sei nur ein durchsichtiges Unterfangen, Marketing für das eigene  neue experimentelle Glasfasernetz des Suchgiganten in den USA zu betreiben. Arrington: »Kommt schon, Ihr könnt das besser!«

Immerhin, Google ist groß, und so konnten sich die Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen selbst etwas ausdenken. Das Google-Wave-Team etwa veröffentlichte, dass man nun die Wave-Kommunikation ins richtige Leben bringen könne: Wann immer ein »Wave« gestartet werde, käme ein Google-Mitarbeiter höchstpersönlich vorbei. Gleich als Scherz zu erkennen, aber doch nicht so tolpatschig wie die verzweifelten Marketing-Anstrengungen. Die britische Google-Niederlassung erfand »Google Translate for Animals« , eine Android-App, die Tiersprache in menschliche wandelt. Man belegte dies noch mit einem netten Video.

Zurück zu den schiefgelaufenen Scherzen: Microsofts US-amerikanischer Versuch, Aprilscherze mit Raubkopien zu vergleichen, war ein Reinfall. Das Ganze war dann doch ernst gemeint und ging als Pressemitteilung an US-Journalisten – der Aprilscherz sollte nur als Vehikel genutzt werden, aber wie Vieles an den Versuchen, ernste Themen lustiger anzugehen, ging es ziemlich in die Hose.

Wikipedia USA quälte sich auf seiner Homepage mit »wife-selling« (Zitat: »wife selling was exported to England’s American colonies, where one man sold his wife for ‘two dollars and half [a] dozen bowls of grogg.’« Ob der sehr ausführliche und pseudowissenschaftliche Beitrag dazu stehen bleibt, ist abzuwarten.

In unserer übervollen Redaktionsmailbox fand sich auch Operas neueste Browserversion: Die »ersten Details zur Opera Space Edition« seien da, der erste Browser im Weltall wurde mit den alten Sprüchen zu Captain Kirk und co beworben.

Weitere Aprilscherze: Der »Hardon Collider II« des britischen Independent als seltsame Variante des CERN-Hadron Colliders, Handychip-Hersteller Qualcomm über Schmetterlings-Attacken, die stattfinden, weil die guten Farben der »Mirasol«-Displays die Insekten zu Attacken provozieren würden (mit Videoeinspielungen der Butterfly attacks) und Eiscreme-Hersteller Ben&Jerry mit dem virtuellen Eis (»Lecken Sie einfach den Bildschirm«). Die Geruchsfotografie von Kodak oder das Kernforschungszentrum CERN mit dem neu entdeckten »Paleopartikel« reihen sich in die sehr lange Liste der mittelguten bis guten Scherze ein. Noch wichtig zu erwähnen: Twitters Plan zu »pay as you tweet« – endlich mal eine Einnahmequelle für die Zwitscher-Website. (Manfred Kohlen)

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