Green IT: Serverfarmen weniger kühlen und Geld sparen
Die für Energie zuständigen Google-Manager unter Leitung von Bill Weihl haben so etwas wie einen Leitfaden für Rechenzentren ausgearbeitet. Der soll anderen IT-Verantwortlichen helfen, die Betriebstemperatur im Serverraum auf mollige 27 Grad Celsius zu erhöhen, um so die gewaltigen Stromkosten für ihre Kühlung entscheidend zu stutzen.
Bill Weihl unterbreitete die Google-Vorschläge gestern auf der GreenNet-Konferenz in San Francisco. Wer sie umsetze, könne seinen Energienutzungskoeffizienten (PUE) von 2,0 auf 1,5 senken. Damit wird ausgedrückt, wieviel der eingesetzten Energie auch tatsächlich für das IT-Equipment verwendet wird.
Die grünen Tipps befassen sich damit, die kühle Luft tunlichst von der warmen Abluft getrennt zu führen, zum Beispiel durch Metallplatten oder Kunststoffabdeckungen und -vorhänge wie man sie aus Schlachthäusern kennt. Dann wären Luftschleusen wie bei einem Profi-Kühlraum ratsam.
Bei Einkauf und Bestückung des Serverraums könnte man darauf achten, besonders hitzebeständige Hardware zu wählen. So könne man locker 5, 8 oder gar 10 Grad höhere Betriebstemperaturen fahren. Man könne sich schrittweise an ein noch ausfallsicheres Niveau herantasten. Je nach klimatischer Region und Jahreszeit reiche dann womöglich kalte Zuluft von Außen für die Kühlung. Besonders teuer und umweltbelastend seien eben Wasserkühlungen bzw. insbesondere Systeme mit Spezialflüssigkeiten.
Softwareseitig empfiehlt Weihl den Einsatz von Power-Management-Tools sowie, falls machbar und gewollt, von Virtualisation, denn das verbessere die Auslastungsquoten und verhindere die Leistungs- und damit Wärmespitzen im Serverbetrieb. Sein Augenmerk sollte man danach auf PC, Drucker und die weitere Peripherie legen, denn diese sei für den größten Teil der Emissionen verantwortlich. Das könne man auch im Bericht »Climate Group Smart 2020« nachlesen (Ralf Müller)