SAP übernimmt Sybase für 5,8 Milliarden Dollar

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In den letzten Jahren schluckte Oracle unter anderem Peoplesoft, JD Edwards und Siebel Systems und stieg so zum großen Konkurrenten für SAP auf. Nun will der deutsche Software-Konzern allerdings den Datenbankspezialisten Sybase übernehmen und begibt sich damit ins klassische Oracle-Geschäft. Allerdings ist man bei SAP nicht unbedingt auf die Sybase-Datenbanken scharf, sondern vor allem auf die Mobillösungen, die Sybase im Portfolio hat. Mit deren Hilfe will SAP seine Unternehmenssoftware auf mobile Geräte bringen.

»Anwender wollen heute immer öfter auf ihre Geschäftsapplikationen über mobile Endgeräte zugreifen – gleich, ob es ein Planer in der Fertigung, ein Manager im Einzelhandel oder ein Unternehmer in einem Schwellenland ist«, erklärte SAP-Vorstandsprecher Jim Hagemann Snabe. »Durch die Kombination von SAP und Sybase können Anwendungen auf führenden mobilen Endgeräten genutzt werden. Außerdem werden Innovationen rund um das etablierte Datenbankgeschäft von Sybase ‘echte’ Echtzeitanalysen ermöglichen und die jahrzehntelange Barriere zwischen Unternehmensanwendungen und -analyse beseitigen.«

SAP bietet 65 Dollar pro Sybase-Aktie und damit einen Aufschlag von 44 Prozent auf den durchschnittlichen Sybase-Kurs der letzten drei Monate. Allerdings kletterte die Aktie nach Bekanntwerden der Übernahmepläne von SAP auf über 64 Dollar und liegt damit nur noch knapp unter dem Angebot. Insofern ist erst einmal fraglich, wie viele Sybase-Aktionäre darauf eingehen werden. Sollte SAP alle Aktien übernehmen können, hätte die Übernahme ein Volumen von 5,8 Milliarden Dollar.

Der Verwaltungsrat von Sybase hat dem Deal bereits zugestimmt.  Die Transaktion soll voraussichtlich im dritten Quartal 2010 abgeschlossen werden. Sybase wird dann als eigenständige Einheit innerhalb der SAP agieren, so der Plan von SAP. Das Sybase-Management werde die Geschäfte weiterführen, der Sybase-Chef einen Platz im SAP-Vorstand erhalten. (Daniel Dubsky)

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