Identitätsdiebstahl-Studie von BSI und Innenministerium sieht auch Regierung bedroht
Das Innenministerium hatte die Studie als systematische und statistisch auswertbare Untersuchung durch das BSI angeregt, und nun ist das ausführliche sehr informative Werk da – hier als PDF nur für zwei Wochen, später soll es als Buch veröffentlicht werden.
Das 400 Seiten-Dokument zu Identitätsdiebstahl und -missbrauch zeigt technisch und rechtlich, wie Phishing abläuft und was man dagegen tun kann. Die Auswertung der Untersuchung greift vor und erklärt kommende Bedrohungen – und wie man sie etwa durch den elektronischen Identitätsnachweis (etwa durch einen neuen digitalen Personalausweis) verringern kann.
Im Grunde meldet die Studie als Credo nur das, was Sicherheitspapst Eugene Kaspersky seit Jahren fordert – das Abschaffen der Internet-Anonymität, wie der »Sicherheitspapst« uns bereits in einem Interview nahelegte.

Zudem seien viele Trojaner inzwischen in der Lage, auch »fortgeschrittene aktualisierte technische Abwehrmaßnahmen« zu umschiffen, meldet die Studie. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Identitätsdiebstahl nicht nur durch das herkömmliche Website-Phishing stattfindet: Auch ungewöhnlichere Plätze, an denen User ihre Daten eingeben müssen, um Dienstleistungen zu erhalten, sind »Schnüffelziele«.
Die empfohlenen Gegenmaßnahmen sind für IT-Kenner nicht neu: Security-Software wie Antivirus- und Firewall-Lösungen installieren und sowohl Anwendungen als auch Betriebssystem immer aktualisieren.
Zu guter Letzt beschreiben die Studien-Autoren, wie man schon jetzt und in Zukunft gegen (ertappte) Cyberkriminelle juristisch vorgehen kann. (Manfred Kohlen)