Deutsche Forscher: Haltbarkeitsdatum für Dateien im Web

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An der Universität des Saarlandes haben Informatiker ein System entwickelt , das sie zynisch »Forget Internet« nannten. Die Dateien, die das »Verfallsdatum« haben, werden nicht etwa ranzig, sondern können letztendlich einfach nicht mehr aufgerufen werden. Hinter der Entwicklung stecken die Informatiker Michael Backes, Markus Dürmuth und Sebastian Gerling.

Kryptographieprofessor Backes erklärt, dass man dazu seine Dateien verschlüsseln müsse und der zum Lesen benötigte Key auf mehreren Servern abgelegt werde. Zum Abrufen der Datei müsse man also vom Server den Schlüssel abrufen. Abfrage und Entschlüsselung würden über ein Brower-Plugin im Hintergrund ablaufen, erklärt Backes. Nach dem angegebenen Verfallsdatum löscht der Server die Keys und wird zu derselben Datei auch keine neuen mehr ausstellen.

Die Dauercache-Funktionen von Suchmaschinenen wie Google und Yahoo könnten so umgangen werden, denn gelöschte Dateien sind so wirklich weg – und erscheinen nicht trotzdem irgendwo im dauerhaften Gedächtnis des Internets.

Nicht nur ungehörige Partybilder verschwinden auf diese Weise schnell – auch Websitebetreiber könnten sich einige Rechtstreitigkeiten durch das Auftauchen später untersagter Downloads, Bilder oder Links ersparen. (Manfred Kohlen)

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