ERP zum Zusammenstecken – Gegenwind für SAPs Business-by-Design?

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Das ERP-System cierp3 des hessischen Anbieters Intraprend ist als SaaS-Service »HTML- und SOA-basiert« – der Service könne flexibel gestaltet und in bestehende Systeme eingebunden werden. Mietkunden könnten in der neuen Version einzelne Funktionen und Module entsprechend ihrem tatsächlichen Bedarf zu- und abschalten »und so den Mietpreis zu ihren Gunsten beeinflussen«.

Offiziell reagiert der Anbieter damit auf die Nachfrage vieler Interessenten, inoffiziell ist vielleicht der Druck durch SAPs Mittelstandslösung »Business by Design« größer geworden.

Als Angriff auf das SAP-Angebot liest sich jedenfalls die PR von Intraprend, nach der viele andere Mietsoftware-Angebote eine mangelnde Flexibilität böten und den Nutzer deshalb zwingen würden, eigene Geschäftsprozesse an die Software anzupassen statt anders herum. Einer aktuellen Studie von Trovarit zufolge sei dies einer der Gründe, warum viele Unternehmen SaaS-Lösungen ablehnen. »Vielfach werden nur vorgefertige Standardpakete zu festen Mietpreisen angeboten, die man nur so nehmen kann, wie sie sind. Eine individuelle Zusammenstellung oder Zubuchung von Funktionen oder Modulen und eine angepasste Bezahlung ist meistens nicht möglich«, verteidigt Intraprend-Chef Ditmar Tybussek sein eigenes Baukastensystem.

 

Andere Hersteller würden ihre Lösungen mit Abläufen und Funktionen überfrachten, um möglichst viele Firmen anzusprechen. Das mache die Miete teurer als nötig. So biete man selbst nur Grundmodule mit wenigen Kernfunktionen, etwa für die Artikelverwaltung, besonders günstig an. Zusatzfunktionen wie Variantenkonfiguration, Serien- oder Chargennummern könnten nach Bedarf zu Einzelpreisen hinzu gebucht und auch wieder abgeschaltet werden.  Diese Woche neu bietet Cierp3 ein Gehalts- und Reisekostenabrechnungsmodul, das nur dann gebucht wird, wenn es benötigt wird.

 

Die »reine Internetanwendung« mache Flexibilisierung erheblich einfacher und schneller als bei »Anbietern von nur oberflächlich webfähigen ERP-Systemen«. (Manfred Kohlen)

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