Handy-Markt: Android setzt sich durch
325,6 Millionen mobile Geräte wurden im zweiten Quartal 2010 weltweit verkauft, ein Anstieg um 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das geht aus dem Quartalsbericht des Marktforschungsunternehmens Gartner hervor.
Besonders starke Zuwachsraten konnten die Hersteller mit Smartphones erreichen. Inzwischen ist fast jedes fünfte mobile Gerät ein Smartphone. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2010 weltweit 61,6 Millionen Smartphones verkauft, etwa 50 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2009.
iPad bremst Smartphone-Verkauf nicht
Die neue Generation der Tablet-PCs wie Apples iPad habe jedoch nicht wie befürchtet den Verkauf der Smartphones gebremst. »Wir glauben, dass die meisten Tablet-Anwender immer noch ein leistungsfähiges und kompaktes Smartphone benötigen«, meint Carolina Milanesi, Research Vice President bei Gartner. Abgesehen davon, kann man mit Apples iPad nicht telefonieren.
Nokia bleibt Marktführer
Marktführer ist nach wie vor Nokia. Die Finnen haben im zweiten Quartal 111,5 Millionen Handys verkauft und einen Marktanteil von 34,2 Prozent erreicht. Allerdings hat Nokia gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,6 Prozent Marktanteil verloren. Die Analysten empfehlen dem Nokia-Management seine Plattform-Strategie zu überarbeiten und damit auch attraktiver für Entwickler und Geschäftspartner zu machen.
Samsungs Doppelstrategie mit Bada und Windows Phone
Samsung hat 65,3 Millionen Geräte verkauft und damit 20,1 Prozent Marktanteil erzielt. Samsungs Entschluss im Herbst auch Telefone mit Windows Phone 7 in den Handel zu bringen, zeigt die Doppelstrategie des Herstellers. Neben dem eigenen Betriebssystem Bada hält man sich mit Windows eine Option offen.
Research in Motion hat in den vergangenen Monaten immerhin 11,2 Millionen Blackberry verkauft und damit 3,4 Prozent Marktanteil gewonnen.
Das neue Blackberry-Smartphone Torch, das Touchscreen und Tastatur kombiniert, ist nach Ansicht von Gartner hauptsächlich für Businessanwender aber weniger für Consumer interessant. Es wird zwar Blackberry-Anwender davon abhalten auf andere Betriebssystem-Plattformen zu wechseln, aber nicht sehr viele neue Kunden hinzugewinnen.
Apple hat 8,7 Millionen iPhones im zweiten Quartal verkauft und hält damit 14,2 Prozent Marktanteil bei Smartphones.
Satte Zuwachsraten für Android-Smartphones
HTC kann sich über eine satte Zuwachsrate von fast 140 Prozent freuen. Gartner führt dies vor allem auf die zunehmende Popularität von Handys mit Googles Betriebssystem Android zurück. Laut Gartner ist Android inzwischen schon populärer als Apples iPhone-OS, was sicher teilweise darauf zurückzuführen ist, dass Android-Handys von einer ganzen Reihe von Herstellern angeboten werden, darunter sind auch relativ preiswerte Geräte. Hier zahlt sich Googles Strategie aus, dass Mobil-Betriebssystem nicht an einen einzigen Hersteller zu binden.
Die Verkaufspreise sinken
Für die Hersteller ist den guten Nachrichten allerdings auch ein Wermutstropfen beigemischt. Trotz zweistelliger Zuwachsraten sinken die Verkaufspreise und damit die Margen. Gerade Hersteller wie LG oder Samsung konnten laut Gartner zwar ihre Marktanteile erhöhen, allerdings auf Kosten der Gewinnspannen. Carolina Milanesi erklärt dies mit dem starken Dollar, dem schwächeren Euro und dem harten Wettbewerb.
(mt)
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Gartner