BKA und BaFin warnen vor Zunahme von Geldwäsche im Internet

So seien im Jahr 2009 9046 Verdachtsanzeigen erstattet worden, ein Anstieg von 23 Prozent. In 2394 Fällen ging es im so genannte Financial Agents, also Privatpersonen, die ihr Konto für Geldwäsche-Transaktionen zur Verfügung stellen und Geldbeträge gegen Provision ins Ausland weiterleiten. Diese werden oft über Spam-Mails angeworben.
Im Jahr 2008 hatte man nur 971 derartige Anzeigen – den sprunghaften Anstieg erklärt man unter anderem mit geschickteren Anwerbemethoden, etwa Social Engineering, und der angespannten Wirtschaftslage, die dazu verleitete, sich einen lukrativen Nebenverdienst zu verschaffen.
Stark zugenommen, wenn auch auf niedrigem Niveau, hat dem Bericht (PDF) zufolge die Geldwäsche mittels internet-basierter Zahlungssysteme. Gab es 2008 nur 26 Verdachtsanzeigen, so waren es 2009 bereits 63. Für dieses Jahr geht man von einer weiteren, starken Zunahme aus. Elektronische Zahlungssysteme würden aufgrund ihrer technischen Multifunktionsfähigkeit und der vereinzelten Möglichkeiten zur anonymen Nutzung einen breiten Gestaltungsspielraum für Geldwäsche eröffnen, heißt es, da aufgrund von Verschlüsselungstechniken und internet-basierten Übertragungswegen eine Rückverfolgung der Transaktionen schwer oder überhaupt nicht möglich sei.
417 Verdachtsanzeigen gab es im Zusammenhang mit kommerziellen Webseiten, bei denen bestimmte Waren zu sehr günstigen Preisen angeboten, diese aber nach Eingang der Zahlungen nicht verschickt werden. Die Vorkassegelder werden auf den Konten von Financial Agents gesammelt, die sie an die Hinterleute im Ausland oder zur Verschleierung an andere Financial Agents überweisen. 2008 hatte man dem Bericht zufolge nur 214 derartige Anzeigen.