Handys und Umweltschutz: Die Top 5-Hersteller

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Wenn es um das Thema Green IT geht, denken die meisten an Strom sparende Rechenzentren, bleifrei produzierte Mainboards oder LC-Displays mit niedriger Energieaufnahme. Das Thema Handys wurde bisher eher stiefmütterlich behandelt. Zu Unrecht, denn angesichts von einigen Milliarden Handys oder Smartphones, die zudem noch häufiger als ein PC oder Notebook ausgetauscht werden, wird auch hier das Thema Ökologie immer dringlicher.

Hinzu kommt, dass Handys aufgrund des rasanten technischen Fortschritts im Mobilbereich, deutlich häufiger ausgetauscht werden als PCs oder Notebooks. Hier wächst potenziell ein riesiger Berg Elektroschrott heran.

Mobiltelefonhersteller LG gehört laut IDC zu den Top 5 Handyherstellern beim Thema Green IT.

Der lange Weg zu Green IT
Das Marktforschungsunternehmen IDC will das Thema nicht einschlägigen Organisationen wie Greenpeace überlassen und hat die Recycling-Bemühungen der Hersteller unter die Lupe genommen. Das Fazit von IDCs »grüner« Analyse: Die Mobilgeräte-Industrie hat noch einen langen Weg vor sich, bis sie sich tatsächlich das schmückende Etikett »Green IT« anheften dürfen.

Derzeit liegt die Recycling-Rate von Mobiltelefonen weltweit noch bei maximal 10 Prozent. Wobei IDC nicht eindeutig sagt, was mit Recycling genau gemeint ist, das Wiederverwenden von Materialien bei der Produktion oder das Recycling von alten Handys. Diese werden wohl schon deshalb nicht sehr häufig recycelt, da die meisten Anwender das Handy in eine Schublade stecken, wenn sie sich ein neues kaufen.

Lob für Apple: Das Unternehmen engagiert sich im Mobile-Bereich stark für Recycling, wie IDC in seinem Report beschreibt.

IDC benutzt fünf Hauptkriterien, mit denen die Green-IT-Bemühungen der Hersteller gewertet werden: Verpackung, verwendete Materialien, Stromaufnahme, End-of-Life-Programme (Geräterücknahme) und weitere Bemühungen zur Nachhaltigkeit. Diesen fünf Kriterien sind wiederum 20 Unterkriterien zugeordnet. Durch die Bewertung entsteht eine Rangliste der 10 wichtigsten Mobilgeräte-Hersteller und ihres Öko-Engagements.

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Top 5 der Green-IT-Hersteller

Die Top 5 werden von Apple, LG, Nokia, Samsung und Sony Ericsson gebildet (alphabetische Reihenfolge).

Apple
Das vor allem von Greenpeace immer wieder heftig kritisierte Apple bekommt von IDC ein ausdrückliches Lob. So setzt Apple in 95 Prozent der Länder, in denen seine Produkte verkauft werden, auf Recycling. Laut IDC bemüht sich Apple auch, die Zulieferer entsprechend zu beeinflussen und arbeitet daran, auch andere Unternehmen von grünen Technologien zu überzeugen. Auch Apple-Chef Steve Jobs sei bei den Green-IT-Aktionen des Unternehmens sehr aktiv.

LG
LG macht sich vor allem für das Thema Energiesparen stark und hat beispielsweise ein Solar-Ladegerät entwickelt. Mobiltelefone geben ein akustisches Signal, wenn sie voll aufgeladen sind. Die Stromspar-Techniken werden auf die ganze Produktpalette ausgeweitet, darunter auch Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen.

Nokia
Der finnische Mobilfunkriese Nokia kümmert sich besonders um das Thema Recycling. Zwischen 65 und 80 Prozent der verwendeten Materialien in Nokia-Handys können wiederverwendet werden. Außerdem ist das Unternehmen beim tatsächlich Einsatz von Recycling-Material in der Fertigung schon wesentlich weiter als andere.

Samsung
Samsung hat sich vor allem bei der Reduzierung von schädlichen Materialien hervorgetan. So sind beispielsweise seit Juli 2009 alle Handys frei von PVC. Wie relativ langsam die ökologischen Fortschritte bei der Fertigung sind, lässt sich aber bei dem folgenden Datum ablesen. Ab Januar 2013 will Samsung vollständig auf schädliche Substanzen wie Brom oder Beryllium verzichten.

Sony Ericsson
Sony Ericsson hat die Verpackung seiner Geräte optimiert, zum Beispiel durch die Verwendung leichterer Schachteln. Gegenüber den herkömmlichen Packungen spart der Transport der verpackten Geräte so etwa 80 Prozent an CO2-Emissionen. Der Verzicht auf gedruckte Handbücher soll pro 1 Million Handys etwa 350 Tonnen Papier eingespart haben. Laut IDC entspricht dies 13.000 Bäumen und 7500 Kubikmeter Wasser.

Nokia konzentriert sich besonders auf die Verwendung recycelbarer Materialien bei der Fertigung von Handys.

Marktforscher inspizieren Verpackungen
Bei seiner Bewertung hat sich IDC nach eigenen Aussagen eine Reihe unterschiedlicher Quellen genutzt und dabei auch mit den Herstellern selbst gesprochen. Auch die Geräte der Verpackung selbst wurden von den IDC-Analysten inspiziert. Auch Industriebeobachter wie Energy Star oder Greenpeace wurden konsultiert.

Wer sich für die Details der Studie und alle Ergebnisse interessiert, kann diese auf der IDC-Website bestellen. Titel des Werkss: »Worldwide Mobile Device Manufacturer 2009 Vendor Profiles: A Green Analysis – An Evaluation of 10 Key OEMs’ Mobile Device Sustainability Efforts«
(mt)

Weblinks Green IT
IDC Green IT
Apple Umwelt
LG Grünere Produkte
Samsung Sustainability
Nokia Umwelt
Sony Ericsson Nachhaltigkeit
Greenpeace Blog Cool IT

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