IBM-Chef lästert über HP

HP sei mal eine erfinderische Firma gewesen, doch Mark Hurd habe die Ausgaben für Forschung und Entwicklung zusammengestrichen, sagte Palmisano im Gespräch mit dem Wall Street Journal. Nun bleibe dem Konzern nichts anderes übrig, als teuer zuzukaufen wie etwa zuletzt die Unternehmen ArcSight und 3PAR. Bei IBM würde es solche Übernahmen nicht geben – man habe sie schlicht und ergreifend nicht nötig.
HP hatte zuletzt 2,5 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert, während IBM sechs Prozent seines Umsatzes für diese Bereiche ausgab. Dadurch brauche man keine spektakulären Übernahmen und könne stattdessen eine Dividende an die Aktionäre ausschütten oder Aktienpakete zurückkaufen, so Palmisano.
Über diese Äußerungen darf man aber nicht vergessen, dass IBM durchaus auch Zukäufe tätigt und zuletzt beispielsweise für fast eine halbe Milliarde Dollar den Marketingspezialisten Unica schluckte. Palmisano selbst hatte verkündet, dass bei Big Blue bis 2015 immerhin 20 Milliarden Dollar für Übernahmen bereitstünden.
Um HP als Konkurrenten mache er sich keine großen Sorgen, sagte Palmisano, eher schon um Oracle, das viel in neue Technologien investiere und langfristig gesehen die größte Bedrohung für IBM sei. Speziell durch die Übernahme von Sun dürfte sich der Wettstreit zwischen den beide Unternehmen verstärken, da sie nicht mehr nur auf dem Markt für Datenbanksysteme, sondern auch im Server-Bereich konkurrieren.
Auch zur Trennung von Mark Hurd äußerte sich Palmisano. Diese sei für HP viel zu teuer gewesen – man habe jede Menge Geld ausgegeben, nur damit Hurd kurz darauf bei Oracle anheuere. Im Interesse der HP-Anteilseigner sei das sicher nicht gewesen.