Planen die LCD-Displayhersteller eine Preisrebellion?

Der taiwanische herstellernahe Informationsdienst Digitimes berichtet, die Hersteller der LCD-Panels für Notebooks und Fernseher würden sich gezielt der Meinung von Marktforschern anschließen und die Preise wieder »stabilisieren«. Das bedeutet, noch im Oktober wollen sie pro Display ein bis zwei US-Dollar mehr von den Geräte-Herstellern verlangen.
Was wie so wenig klingt, könnte schon durch die schiere Masse so manche ohnehin schon eng gestrickte Kalkulation von Herstellern wie HP, Dell und co durcheinander würfeln. Doch die Panel-Macher wollten zumindest die Herstellungskosten wieder einholen und durch ein langsames Zurückfahren der Produktion auch den volkwirtschaftlich sinnvolleren Angebots- und Nachfragepreis schneller erreichen.
Damit schließen sie sich mehreren Markforschungs-Unternehmen an, die vorhersagten, dass die Preise für Panels unter 20 Zoll ab Oktober wieder steigen würden.
Weil die Gewinnmargen bei größeren TFTs noch viel geringer seien, würden Hersteller planen, die derzeitige Knappheit noch anzufachen, um die Preise wieder auf ein normales Level zu drücken. Insbesondere die 23,6-Zoll-Screens, die sowohl für Computer als auch Fernseher genutzt werden können, sollten damit teurer werden. Einige Kunden hätten wegen der Knappheit sogar den moderaten ersten Preissteigerungen zugestimmt, erklärten mehrere Hersteller gegenüber Digitimes:
Doch das Fallen der Preise bei den reinen Fernseh-LCDs lässt sich wohl nicht mehr aufhalten – so stark wie 2009 und 2010 dürften die Abstriche aber Anfang 2011 nicht mehr sein, erwarten die Komponenten-Produzenten. Der weitere Fall bei den Fernsehdisplays könnte jedoch spätestens nach der Leerung der Lager auch auf einen Preiskampf um die PC- und Notebook-Bildschirme zurückfallen, warnt Digitimes die Hersteller.