Wolken in den Griff bekommen

Unternehmen haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei der Organisation ihrer Geschäftsprozesse gemacht. Basis dafür ist eine immer effizientere IT-Infrastruktur, die ein Mehr an Leistung für ein Weniger an Kosten ermöglicht. Angetrieben wurde diese Entwicklung viele Jahre lang vom Hardwaresektor, der immer schnellere und vor allem günstigere Komponenten hervorgebracht hat. Daran schloss sich nahtlos eine Phase der Vernetzung an, die weit über klassische LANs, WANs und Mainframe-Strukturen hinausging. Getrieben von Internet, Mobile-Computing und neuen Übertragungswegen kann heute jedes Endgerät mit jedem Server schnell und kostengünstig verbunden werden.
Aktuell erleben wir getrieben durch Virtualisierung und Cloud-Computing die dritte Welle, mit der die Leistungsfähigkeit der IT ein weiteres Mal nach vorne katapultiert wird. Durch den Einsatz dieser relativ jungen Technologien lassen sich die Grenzen der IT anscheinend mühelos und mit begrenztem Aufwand zu attraktiven Kosten erweitern. Die Leistungsfähigkeit moderner Rechenzentren kennt keine Grenzen.
Einen Haken hat die ganze Entwicklung jedoch: Irgendwer muss all diese verschiedenen Technologien verwalten und dafür sorgen, dass sie für sich genommen, vor allem aber miteinander funktionieren. Die Einbindung der Cloud in die Unternehmens-IT ist nicht einfach und oft ein Stolperstein.
Es bleibt wolkig
Man mag sich vorab die Frage stellen, ob Themen wie Virtualisierung und vor allem Cloud-Computing aktuell schon berücksichtigt werden müssen. Doch Diskussionen darüber, ob Cloud Computing die Zukunft gehört, oder ob man auch ohne auskommt, sind irrelevant: Die Clouds sind in vielen Umgebungen bereits da, sie wachsen und sie werden nicht mehr verschwinden. Vier Gründe sprechen dafür:
– Alle Marktprognosen und Statistiken zeigen einen eindeutigen Trend nach oben.
– Die Datenmengen wachsen nach wie vor rasant, die Verfügbarkeit muss 24 Stunden gewährleistet sein und Trends wie Mobile Computing und Internet stellen rasch wechselnde Anforderungen an Unternehmen. Das ist bereits heute in vielen Bereichen ohne Virtualisierung und die Cloud nicht mehr zu bewältigen.
– Der Proof of Concept. UC4 steuert mit seiner Software weltweit die IT von Firmen aus allen Branchen. Wir sehen, dass die Cloud stark im Kommen ist.
– Der »Ritterschlag« durch relativ konservative User wie Behörden und Verwaltungen. Dass die Stadtverwaltung von Los Angeles aus Kostengründen ihr E-Mail-System in dezentrale Rechenzentren von Google verlagert hat, macht deutlich, dass die Cloud auch in solchen Umfeldern angekommen ist.
Herausforderung IT-Automatisierung
Die wichtigste Frage für Unternehmen lautet daher: »Wie bekomme ich die Cloud so in den Griff, dass sie mir maximalen Nutzen bei minimalem Risiko bringt?« Das Management von IT-Prozessen und der involvierten IT-Infrastruktur war schon zu Zeiten, als Rechenzentren nur Hard- und Software eines einzigen Herstellers nutzten, eine anspruchsvolle Aufgabe. In der heutigen Welt lässt sich die komplexe und heterogene IT nur noch mit einer umfassenden Automatisierungslösung in den Griff bekommen. Der Grund dafür ist, dass neben den IT-Systemen auch unternehmensweite Anwendungen wie SAP, Datenbanken wie Oracle und Prozesse wie Datenintegration gesteuert werden müssen.
Zwar bietet jede einzelne Plattform ein eigenes Tool zum Steuern und Überwachen, aber kein Unternehmen hat die Möglichkeit, für jedes System eigene IT-Manager zu schulen und abzustellen. In der Komplexität der IT liegt daher der Ursprung für das Entstehen von plattformunabhängigen Automatisierungslösungen wie der UC4 V8 Automation Engine. Durch den Einsatz einer solchen zentralen Software lässt sich von einer einzigen Stelle aus die gesamte IT mit ihren Prozessen planen, steuern, überwachen und im Problemfall auch korrigieren.
Problemfälle bei Virtualisierung und in der Cloud
Zwei Beispiele verdeutlichen, warum die Themen Virtualisierung und Cloud-Computing von einer Automatisierungslösung gesteuert werden sollten. Hat beispielsweise die Finanzabteilung am Monatsende beim Gehaltslauf erhöhten Rechenbedarf, sendet sie eine entsprechende Anfrage nach zusätzlichen Ressourcen an die IT-Abteilung, die diese Ressourcen plant und bereitstellt. Leider vergessen viele Abteilungen, diese virtuellen Maschinen auch wieder abzubestellen, so dass oft bis zu 50 Prozent der virtuellen Server nichts zu tun haben.
Interessant wird es, wenn die angefragten Ressourcen nicht ausreichen und sich der Bedarf ständig ändert. Angenommen die Marketingabteilung startet eine Aktion, bei der zur Kundengewinnung iPads für den Preis von einem Euro angeboten werden. Möglicherweise hat die Marketingabteilung daran gedacht, dass die Server stark beansprucht werden und rechtzeitig dafür gesorgt, zusätzliche virtuelle Maschinen zu bestellen. Gepusht über Social Networks entwickelt sich die Promotion jedoch wesentlich erfolgreicher als gedacht. Zwar können immer wieder virtuelle Maschinen hinzugefügt werden, auf Basis des vorhandenen Hardwarebestands oder in der Public Cloud. Aber der manuelle Aufwand beim Einrichten dieser Server übersteigt die menschliche Reaktionszeit. Der IT-Manager kommt mit dem Einrichten von Maschinen nicht mehr nach. Entweder er hat zu viele Systeme oder zu wenig, den exakten Bedarf wird er niemals treffen.
Übergreifende Automatisierung
Die Lösung für viele Probleme liegt in der Automatisierung der Abläufe. Prozesse, die einmal automatisiert werden, bieten viele Vorteile: sie laufen automatisch, es sind keine manuellen Eingriffe notwendig, von einer zentralen Konsole lassen sich die verschiedensten Themen steuern, Fehler werden auf ein Minimum reduziert, es muss nur noch ein einziges Tool erlernt werden. Mit UC4 V8 lassen sich unter anderem die Bereiche Batch Scheduling, dynamische Automation, Anwendungsautomatisierung sowie virtuelle und cloud-basierte Umgebungen als einheitliche Prozessabläufe verwalten – über ein zentrales Kontrollfenster und eine einzige Automatisierungsplattform.
Neben der reinen IT stehen dabei vor allem Anwendungen, Prozesse und ihre Verflechtungen im Fokus. Dabei ist es praktisch egal, welche Betriebssysteme und Anwendungen eingesetzt werden, denn UC4 unterstützt nahezu alle Umgebungen. Zur Optimierung des Betriebes gehören Themen wie Filetransfer, IT-Housekeeping und dynamisches Workload-Management ebenso wie die Automatisierung der wichtigsten Virtualisierungsplattformen und die Schaffung eines ressourceneffizienten Rechenzentrums. Auch die Modernisierung von Legacy-Mainframe-Anwendungen mit Agenten und Verbindungskomponenten, die eine Brücke zu Service-orientierten Architekturen (SOA) und Cloud-Services herstellen, lässt sich realisieren. Alles lässt sich von einer einzigen Stelle aus steuern.
Anpassungen im laufenden Betrieb
Nur ein optimal ausgelastetes System arbeitet effektiv und kostengünstig. Rechenleistung wird heute immer weniger auf mögliche Spitzenlasten, sondern vor allen Dingen auf den jeweiligen Bedarf abgestimmt. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es deshalb, in Echtzeit zu ermitteln, ob genügend Ressourcen verfügbar sind, und bei Bedarf zusätzliche Rechenleistung anzufordern, indem eine zusätzliche virtuelle Maschine, mehr Prozessorleistung oder zusätzliche Cloud-Ressourcen bereitgestellt werden. Aber auch das Hase-Igel Problem, das bei der iPad Promotion aufgezeigt wurde, lässt sich heute durch Automatisierung lösen. Mit der Kombination von UC4 Decision und UC4 Insight lassen sich Fehler sofort erkennen und vor allem ungeplante Ressourcenlasten automatisch verwalten. Zudem lässt sich mit dieser Lösung die Leistung von Anwendungen vorausschauend modellieren und verwalten.
Die erste Komponente, UC4 Decision, ist für die Analyse zuständig. Sie überwacht die gesamte IT und sammelt Informationen über die eingesetzte Hard- und Software. Dabei spürt sie relevante Ereignisse in den Applikationen in Echtzeit auf, als Grundlage für die Bewertung von Chancen und Risiken und als Basis, um durch schnelle Entscheidungen optimale Alternativen zu finden. Die zweite Komponente, das Visualisierungswerkzeug UC4 Insight, nutzt eine zeitorientierte Art der Datenvisualisierung und -analyse. Gesammelte Daten werden in einer Ereignisdatenbank gespeichert, sie bildet die Grundlage für Analysen und mögliche Reaktionen. Verschiedene Visualisierungsmethoden unterstützen dann Business-Analysten beim Erkennen neuer Muster, diese Erkenntnisse lassen sich in den Entscheidungen sofort wieder berücksichtigen. So schließt sich der Kreislauf von Analyse und Umsetzung.
Keine Angst vor Neuem am Horizont
Entwicklungen, wie wir sie aktuell mit Cloud-Computing erleben, gibt es andauernd. Beispiele sind Lokale Netzwerke, das Internet, Mobile Computing, Open-Source oder Virtualisierung. Jede dieser Technologien brachte neue Möglichkeiten mit sich, stellte aber das IT-Management vor neue Anforderungen. Am Ende des Tages geht es immer darum, dass IT nicht Selbstzweck ist, sondern dafür zu sorgen hat, dass die Anwendungen und Prozesse problemlos und performant ablaufen. Ideale Basis dafür ist die Automatisierung der IT und ihrer Prozesse.
Virtualisierung und Cloud-Computing sind die aktuell heißen Themen, wenn es um die Steigerung von Kapazitäten und Performance geht, aber sicher kommt irgendwann eine dritte Technologie, die auf Cloud-Computing aufsetzen wird. Auch diese muss dann gesteuert werden. Wer heute bereits eine umfassende Automatisierungslösung im Einsatz hat, ist bestens für diese Entwicklung gerüstet. Egal wie vielfältig die eingesetzten Systeme und Anwendungen werden, mit Automatisierung schrumpft die Unternehmens-IT außerhalb und innerhalb der Cloud auf eine zentral steuerbare Einheit zusammen.
Stefan Zeitzen ist Senior Vice President bei UC4 Software. Das Unternehmen ist auf Intelligent Service Automation spezialisiert, seine Lösungen sollen bei der plattformübergreifenden Automatisierung komplexer IT- und Geschäftsprozesse helfen.