Amazon Studios: Konsumenten sollen Hollywood beflügeln

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Amazon will ins Filmgeschäft – diesmal nicht auf der Seite der Videoverkäufer, sondern gleich bei der Produktion. Das Ziel sei, mit den neuen Amazon Studios moderne Produktionsmethoden – also auch die Communities im Internet – ins Film-Business einzubeziehen. In einem Video auf der Seite heißt es zudem, man wolle so die bisher meist geschlossene Gesellschaft der Hollywood-Titanen öffnen – OpenSource-Gedanken fürs Filmgeschäft?

Man habe sogar ein Bewertungsgremium gemeinsam mit Hollywoodgrößen gebildet und vergebe Preise für den besten Film und die besten Drehbücher. Jeden Monat würden 100.000 US-Dollar für den besten Film (der über 70 Minuten lang sein muss) und je 20.000 Dollar für die zwei besten Drehbücher vergeben. Einmal im Jahr würde eine ganze Million für den besten Testfilm des Jahres ausgelobt.

Um den Webservice bekannter zumachen, will Amazon für alle Einsendungen bis zum 31. Dezember 200 noch 2,7 Millionen US-Dollar ausgeben – billiger als die bisherigen Hollywood-Produktionskosten ist dies allemal.

In einer Kooperation von Amazon und Warner Brothers soll dann ausgelotet werden, ob Beiträge der Amazon-Studios letztendlich im großen Stil fürs Kino geeignet sind.

Ob die Werke mehr Niveau haben werden als Hollwood-Filme bleibt fraglich: Im Gremium der Amazon-Studios sitzen auch Personen, die bisher eher für den Massengeschmack standen, etwa Jack Epps, der das Drehbuch für den IQ-freien Masenknüller Top Gun schrieb. Ein Lichtblick ist da eher Mark Gill, der einst Präsident bei den Hollywood-Studios »Miramax« und »Warner Independent Pictures« war und dort tatsächlich unabhängige Filme (leider mit wenig Erfolg) produzierte. Die bisher eingereichten Projekte sehen eher nach Massenthemen aus – klar, Amazon und Hollywood müssen eben Geld verdienen.

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