Microsoft patentiert Touchscreen mit Tiefenwirkung

Schon im Mai 2009 beantragte Microsoft das Patent, gestern veröffentlichte das US-Patentamt endlich den Antrag. Möglicherweise haben die Patentamt-Angestellten so lange gebraucht, um die pseudowissenschaftlichen Beschreibungen zu verstehen.
Der Patentantrag für den »Light-induced shape-memory polymer display screen« beschreibt einen Bildschirm, der einen »Topografie-Layer« verändert, indem auf Basis eines veränderten Lichteindrucks von außen eine »Imaging engine« im System den Bildeindruck innen und damit nach außen hin verändert. Aha. Die englischen Beschreibungssätze sind fast länger als solche in pseudowissenschaftlichen deutschen Aufsätzen und verschleiern die Tatsache, dass man eigentlich nur patentieren will, dass sich abhängig von der Bedienung eines Touchscreens das Bild verändert – etwa bei Einblendung einer virtuellen Tastatur das optische Feedback zum Drücken der Bildschirmtasten auch als Herunterdrücken erscheint (»where the visible light may be modulated at a pixel level to form a display image«).
Kurzum: Microsofts Patent beschreibt einen speziellen Typ von Touchscreen, der schon in der Bildschirm-Elektronik das »Feedback« produziert, ohne dazu auf einen Computer und Software reagieren zu müssen. Die Veränderung des Displays soll zugleich fühlbar sein – was die die Technik für zahlreihe Anwendungen wie etwa Acers Dual-Screen-Notebook Iconia interessant macht. Auch die Nutzung in Spielen oder Industriemaschinensteuerung ist vorstellbar.