Tandberg Data DPS2040 im Test

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Das Tandberg Data DPS2040 erinnert von der Bauform her an die XPC-Systeme aus dem Hause Shuttle und wie in diesen steckt im Inneren ein Atom-Prozessor, ein D510 mit 1,66 GHz. Dazu kommen 1 GByte DDR2-RAM und ein linux-basiertes Betriebssystem, das auf einem Flash-Modul mit 128 MByte installiert ist.

Der Boot-Vorgang des NAS dauert knapp 3,5 Minuten. Wer ihn live mit verfolgen will, kann via VGA einen Monitor anschließen. Auch auf dem eingebauten Display des Gerätes gibt es Infos, allerdings nur die notwendigsten.

Vorne im Gehäuse befinden sich vier Wechselrahmen für 3,5-Zoll-Festplatten, die mit 1-TByte-Platten von Western Digital bestückt sind. Die Wechselrahmen lassen sich einzeln abschließen. Darüber hinaus ist hinten am Gehäuse des NAS eine kleine Öffnung vorhanden, um das Gerät mit einem Kensington Lock zu sichern.

Die Speicherkapazität des DPS2040 lässt sich mit USB-Festplatten erweitern, die als Standalone-Laufwerke eingebunden werden. Zusätzlich zu den fünf USB-Buchsen gibt es zwei eSATA-Buchsen, über die externe Platten und RAID-Systeme angeschlossen werden können.

Erstkonfiguration

Nach dem ersten Einschalten lässt sich das NAS eine freie IP-Adresse vom DHCP-Server zuweisen. Ist kein DHCP-Server im Netzwerk vorhanden, kann das Gerät auch über eine feste IP angesprochen werden, die mithilfe des Displays und der Tasten am Gehäuse festgelegt werden. Alternativ dazu liegt dem NAS auch ein Konfigurationstool bei.

Tandberg Data DPS2040

Anschließend lässt sich das NAS über den Browser konfigurieren. Die Web-Oberfläche ist sehr übersichtlich und die einzelnen Menüpunkte werden durch große und leicht verständliche Icons angezeigt. Bedarf es an einer Stelle mehrerer Konfigurationsschritte, hilft ein Assistent. Zudem lässt sich fast überall die Hilfe aufrufen.

Das DPS2040 dient nicht nur als Netzwerkspeicher, der 4 TByte Speicherplatz bereitstellt. Es kann auch als Aufnahmeserver für IP-Kameras zum Einsaztz kommen und als Bittorrent-Client. Zudem sind Print-Server und Medien-Server an Bord. Über den Medien-Server lassen sich Musik-, Bild- oder Video-Dateien auf externe UPnP-fähige Geräte streamen. Über die Funktion Multimedia Station können alle Mediendateien aber auch im Browser abgespielt werden.

Spitzenwerte bei der Datenübertragung

Die vier WD-Platten im DPS2040 leisten gute Arbeit. Im Test betreiben wir sie in einem RAID 5, da dieses sowohl Redundanz als auch gesteigerten Datendurchsatz bietet und somit in der Praxis am häufigsten zum Einsatz kommen dürfte.

Tandberg Data DPS2040

Über die Netzwerkfreigaben werden mehrere Verzeichnisse mit kleinen Dateien und zwei große Videodateien mit 4 beziehungsweise 8 GByte mehrmals auf das NAS geschrieben und wieder ausgelesen. Im Test erreichen wir eine durchschnittliche Schreibrate von 57 MByte/s und eine Leserate von 60 MByte/s. Etwas schneller laufen Dateiübertragungen über FTP ab: hier werden Daten mit 62 MByte/s geschrieben und mit 65 MByte/s gelesen. Die Spitzenwerte liegen bei 70 beziehungsweise 75 MByte/s.

Mit einer Leistungsaufnahme von 48 Watt im Betrieb liegt das NAS im Mittelfeld. Im Offline-Modus sind es stattliche 13 Watt – das ist viel.

Handhabung

Im Betrieb erweist sich das DPS2040 als sehr leise, der rückseitige Lüfter ist kaum hörbar und auch der Wärmeausstoß ist kaum wahrnehmbar. Laufen die internen Platten in einem RADI 5 oder 6 können eine beziehungsweise zwei Platten im laufenden Betrieb ausgetauscht werden. Wir haben das im RAID 5 mit dem Wechsel einer Platte durchgespielt – alle Daten überstanden dies unbeschadet.

Das NAS weist optisch und akustisch auf eine defekte beziehungsweise entfernte Festplatte hin, zudem kann der Administrator per Mail und SMS benachrichtigt werden. Nach dem Einsetzen einer neuen Platte werden alle Daten automatisch wieder hergestellt, was im Test knapp 3,5 Stunden dauert.

Fazit

Das DPS2040 von Tandberg Data überrascht im Test: es ist nicht nur leicht in Betrieb zu nehmen und zu konfigurieren, es erreicht auch beim Datendurchsatz Höchstwerte. Allerdings ist es nicht nur das schnellste, sondern mit 1699 Euro auch das bisher teuerste NAS im Testfeld.
ITespresso.de-Logo Sehr Gut

DPS2040
Hersteller: Tandberg Data
Preis: 1699 Euro

Note: sehr gut
Leistung (40%): sehr gut
Ausstattung (20%): gut
Funktionen (20%): gut
Bedienung (15%): sehr gut
Service (5%): befriedigend

Technische Daten
Abmessungen: 177 x 180 x 235 mm
Gewicht: 3,65kg
Festplattenkapazität: 4 TByte
Festplatten-Interface: 4 x SATA
RAID-Level: 0, 1, 5, 6, JBOD, Singel Disk
Anschlüsse: 2 x GBit LAN 10/100/1000Mbps, 5 x USB 2.0, 2 x eSATA,
Protokolle: TCP/IP, NTP, FTP, DHCP, SMB, Http, HTTPS, FTP
Zusatzdienste: Print Server, Media Server, BT-Client, Surveillance Station (IP-Kamera-Überwachung)

Messwerte
Datendurchsatz LAN: 57 MByte/s (Schreiben), 60 MByte/s (Lesen)
Datendurchsatz FTP: 62 MByte/s (Schreiben), 65 MByte/s (Lesen)

Stromverbrauch
Online: 48 Watt
Offline: 13 Watt

Einschaltzeit: 210 Sekunden

Tandberg Data DPS2040




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