Neues Android-Flaggschiff von Google mit »Gingerbread«

Eigentlich wollte Google nach dem – zumindest kommerziell – gefloppten Nexus One kein eigenes Smartphone mehr auf den Markt bringen – doch mit dem Nexus S scheint das vergessen. In Zusammenarbeit mit Samsung bringt der Internetriese in den kommenden Tagen das erste Smartphone mit der neuen Android-Version 2.3 (Codename »Gingerbread«) auf den Markt.
Die technischen Daten des Nexus S erinnern stark an Samsungs Galaxy S: Angetrieben wird es von einem mit 1 GHz getakteter Cortex A8-Hummingbird-Prozessor, dem 512 MB Ram zur Seite stehen. Das leicht geschwungene 4-Zoll-Display des Nexus S löst mit 840 x 400 Pixeln auf und erreicht damit nicht die Pixeldichte des Hauptkonkurrenten iPhone 4. Dafür soll die Farbdarstellung mit der von Google als »Contour« bezeichneten Display-Technologie gegenüber den Super-AMOLED-Displays des Samsuung Galaxy S noch einmal verbesssert worden sein und sehr gute Kontraste bieten. Die Kamera nimmt Fotos mit 5 Megapixeln und Videos in 720 x 48o Pixeln auf – HD-Videos fehlen also. Unverständlicherweise verzichtet Google auch auf die Möglichkeit, das Nexus S durch eine SD-Karte zu erweitern – ein entsprechender Slot fehlt dem Smartphone.
Der 1.500 MAh-Akku soll laut Google rund 6,7 Stunden Telefonie im UMTS-Netz ermöglichen.
Der Verkauf des Nexus S wird in den kommenden Tagen über Best Buy in den USA starten, in den kommenden Wochen soll das Smartphone zudem in England verkauft werden. Wann es nach Deutschland kommt, ist zur Zeit noch offen. Alle technischen Daten des Nexus S finden Sie auf der offiziellen Homepage des Google-Smartphones.
Premiere für Gingerbread
Während die Hardware des Nexus S also vergleichsweise wenig Spektakuläres zu bieten hat, ist die eigentliche Neuerung die neue Android-Version 2.3, die standardmäßig auf dem Nexus S läuft. Laut Google bietet diese gegenüber den Vorversionen eine verbesserte Performance, was besonders durch neue APIs für Grafikanwendungen passiert.
Die Kommunikationsmöglichkeiten wurden um native Unterstützung für VoIP-Telefonie erweitert. Wenn der Provider entsprechende Dienste anbietet, können Gingerbread-Smartphones direkt darauf zugreifen.
Ebenfalls neu ist die Unterstützung für Near Field Commnication (NFC). Dies ermöglicht den drahtlosen Datenaustausch und soll unter anderem die Bezahlung mit dem Smartphone ermöglichen. Das Nexus S besitzt einen entsprechenden Sensor.
Android 2.3 bringt auch einige optische Änderungen mit sich und ermöglicht Apps einen erweiterten Zugriff auf die verbauten Kameras. Alle Details zur neuen Version finden Sie im Android Developers Blog.
Google hat angekündigt, dass das Nexus One in den kommenden Wochen ein offizielles Update auf Gingerbread erhält und damit nach dem Nexus S das zweite Android-Handy mit der neuen Version sein wird. Wann andere Hersteller wie HTC oder Samsung nachziehen, ist zur Zeit noch unklar. Im Modder-Forum XDA-Developers sind aber bereits erst inoffizielle Portierungen von Android 2.3 für Smartphones wie dem HTC EVO 4G.
Werbevideo zum Google Nexus S: