480 CPU-Kerne: Rechenzentrum in der Hosentasche

Calxeda will ähnlich wie Intel (mit seinen Atom-Chips) eine Architektur schaffen, in der gemeinsam arbeitende stromsparende Prozessoren sehr hohe Leistung bringen können.
Man nehme dafür aber die von ARM entwickelte Technik und werde sie massiv erweitern, um das Supercomputing gleich in die vernetzten Chips zu quetschen. Dazu verbinde man die Lösung mit vorhandenen Softwaretechniken der Vorgängerfirma Smoothstone Communications, die bereits für Telekommunikatinsunternehmen die Kommuniktionstechnik optimierte
Das Interesse an Supercomputern auf Stromsparbasis wie im Falle Intel-Atom und SeaMicro sei aber sehr gering gewesen, meinte Intel-Spartenchef Kirk Skaugen auf einer Investmentkonferenz, und so hätten ARM-CPUs in diesem Segment noch viel wenig Chancen, schon wegen ihres beschränkten Befehlssatz-Repertoires.
Um seine Aussagen Lügen zu strafen, entwickelt Calxeda nun einen einen Niedrigenergie-Server mit bis zu 480 ARM-Kernen. Forrester-Analyst Richard Fichera ist begeistert und hebt in seinem Blog schlichtweg ab über die Leistung pro Watt Stromverbrauch: »Pro Knoten beträgt die Leistungsaufnahme nur 5 Watt«, schreibt er.
Anfangs noch hat man die Chips und Verbindungen in ein 19-Zoll-Rack gepackt, zwei Höheneinheiten werden für das Rechenmonster benötigt. Mit integrierten »System-on-a-Chip«-Schaltungen (SoC) habe man mehrere Vierkern-Chips (auf Basis des ARM A9) zu Knoten vernetzt.
Jeder Knoten habe eigenen Speicher und die nötigen Verbindungs-Optionen, um mit den anderen Quadcore-Chips zu kommunizieren.
Leistung, Topologie und Protokolle würden noch weiterentwickelt, und dafür erhielt das StartUp im Jahr 2010 bereits eine Anschubfinanzierung von 48 Millionen US-Dollar.
Zu den Geldgebern gehört auch ARM selbst. Dessen offizielle Ziele, »hochleistungsfähige Niedrigenergie-Prozessoren zu entwickeln, die den Servermarkt und die Zusammensetzung von Rechenzentren verändern werden« geht Calxeda noch einen Schritt weiter und will »Data Center Performance« mit »Cell Phone Power« produzieren. Die ersten Vorführmodelle entsprechender Schaltungen seien bald da und sehr klein für die Leistung.