»Größere Geldmengen bewahren Sie auch nicht zu Hause auf!«

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ITespresso.de: Herr Rosbach, Sie bieten mit Scopevisio Business-Software aus der Cloud an. Wie beruhigen Sie Skeptiker, die Bauchschmerzen haben, wichtige Unternehmensdaten in die Cloud zu verlagern?

Michael Rosbach: Unsere Kunden haben keinen Grund für Bauchschmerzen: Sie lagern ihre Daten nicht irgendwo »in die Wolke« aus, sondern sie wissen sehr genau, wo diese sich befinden – in einem zertifizierten Rechenzentrum der TelecityGroup in Frankfurt, einem der führenden Premium-Rechenzentren in Europa. Hier sorgen eine redundante IT-Infrastruktur, unterbrechungsfreie Stromversorgung, Brandschutz, vollautomatisierte Löschanlagen und kontrollierter Zutritt für ein Höchstmaß an Sicherheit, wie es im Unternehmen selbst kaum erreicht werden kann. Die Datenhaltung in einem zentralen Rechenzentrum bedeutet deshalb geradezu einen Sicherheits- und Zuverlässigkeitsgewinn gegenüber der Datenspeicherung in Eigenregie.

Bleibt noch die Datenübertragung: Hier können wir Bedenken ausräumen, weil jeglicher Datenaustausch bei Scopevisio grundsätzlich 256-Bit-SSL verschlüsselt ist, wie man es vom Online-Banking her kennt. Unsere Kunden haben deshalb eher ein gutes Bauchgefühl statt unangenehmer Bauchschmerzen. Denn seien Sie mal ehrlich: Größere Geldmengen bewahren Sie auch nicht zu Hause auf! Das überlassen Sie lieber Ihrer Bank. Ähnlich verhält es sich mit Cloud-Anwendungen: Hier vertraue ich bei der Datenspeicherung auch lieber auf Experten – und kann mich selber ganz auf mein Kerngeschäft konzentrieren.

Wer ist ihre Zielgruppe: Freiberufler, kleine Unternehmen, große Unternehmen, Steuerberater?

Wir haben zwei Produktlinien: Die »Small Business«-Linie ist besonders für Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen interessant. Hier bieten wir auch kostenlose Apps an, die bei Bedarf für kleines Geld erweitert werden können. Die »Professional«-Variante ist für kleine bis mittlere Unternehmen geeignet und umfasst Software für die Buchhaltung, das Kundenbeziehungsmanagement und die Auftragsabwicklung. Steuerberater sind für uns Partner; ebenso freie Buchhalter.

Wir sind gerade dabei, ein spezielles Partnerprogramm zu initiieren. Dies ermöglicht es uns, Software gemeinsam mit Dienstleistung anzubieten – also zum Beispiel unsere Online-Finanzbuchhaltung in Kombination mit Buchhaltungsservices. Dazu gehen wir Kooperationen sowohl mit Buchhaltern als auch mit Steuerberatern ein. Unseren Kunden können wir so bedarfsgerechte Pakete aus Software und Services anbieten.

Sie treten gegen etablierte Firmen an. Welche Vorteile hat ihr Cloud-Angebot gegenüber deren Software-Lösungen?

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Wissensvorsprung und Zeitersparnis bei gleichzeitig niedrigeren Kosten. Heute möchte niemand mehr an einen Ort gebunden sein, um Informationen abzurufen. Cloud-Software macht dies problemlos möglich. Sie brauchen nur einen Internetanschluss, um jederzeit und überall auf Ihr System zuzugreifen – zu Hause, im Hotel, unterwegs. Gefragt sind Echtzeitinformationen – Cloud-Angebote können sie liefern.

Unsere Software erleichtert es darüber hinaus, Informationen zu teilen – etwa mit externen Mitarbeitern oder Partnern, die über einen gesicherten Zugang Zugriff auf die identische Software und die identischen Daten haben. Das bedeutet: weniger Abstimmungsaufwand, bessere Zusammenarbeit und insgesamt eine erhebliche Zeitersparnis.

Und das Gute ist, dass all diese Vorteile auch noch mit äußerst günstigen Preisen einhergehen. Diese werden durch Cloud Computing überhaupt erst möglich. Für den Kunden entfallen Investitionen in Hardware, Wartung und Datensicherung. Und die monatlichen Nutzungsgebühren bleiben überschaubar. Bei Scopevisio erhalten Sie beispielsweise eine Buchhaltungssoftware für die Einnahmenüberschussrechnung zum Nulltarif, eine Faktura ab 2,99 Euro pro Monat.

Trägt sich dieses Geschäftsmodell bereits, bei dem Basisfunktionen kostenlos sind und darüber hinaus gehende Funktionen und weitere User kostenpflichtig?

Neue Module und weitere User lassen sich bei uns im Shop direkt in der Anwendung hinzu buchen. Das funktioniert ganz einfach: Ein Klick genügt, und das neue Modul ist sofort einsatzbereit. Da sich die Kosten für Module und Ressourcen monatlich im einstelligen Euro-Bereich bewegen, ist das für viele attraktiv, die große Investitionen scheuen und Cloud-Software einfach einmal ausprobieren wollen. Wir beobachten, dass ein Großteil unserer Kunden mehr als ein Modul nutzt, da sich hier die Vorteile einer integrierten Lösung offenbaren. Das Angebot einer integrierten professionellen Business-Software aus der Cloud zum Handytarif ist sehr attraktiv. Wir verzeichnen dementsprechend eine hohe Marktresonanz und gehen davon aus, bereits in den nächsten 18 Monaten break-even zu sein.


Taugt Scopevisio auch für Nutzer, die sich nicht mit Soll und Haben herumschlagen wollen?

In der Version für die Einnahmenüberschussrechnung auf jeden Fall. Sie ist speziell für Anwender ohne Buchhaltungskenntnisse konzipiert und ermöglicht es, Einnahmen und Ausgaben einfach mit Hilfe von Buchungsvorlagen – etwa für Fahrtkosten oder Porto – zu erfassen. Mit Soll und Haben muss sich hier niemand herumschlagen.

Unsere »Professional«-Variante hingegen ist als Tool für den Buchhalter gedacht. Aufgrund der benutzerfreundlichen Gestaltung und intuitiven Bedienung finden sich aber auch Nicht-Buchhalter gut zurecht. Unterstützung bietet dabei unsere Hilfefunktion der Software und die Videotutorials auf unserer Website.

Welche Elemente einer Unternehmenssoftware bietet Scopevisio bereits?

Momentan erhalten Sie bei uns Buchhaltungssoftware, CRM-Software und ein Rechnungsprogramm (Faktura).

Und was kommt in den nächsten Wochen und Monaten an neuen Modulen hinzu?

Mit dem neuen Frühjahrs-Release, das am 15. April 2011 erscheint, haben wir unsere bestehenden Module ergänzt und mit neuen Funktionen erweitert. Bis Ende des Jahres werden wir eine Lösung für das Projektmanagement vorstellen. Daneben werden wir in Kürze unsere Buchhaltungssoftware um Buchhaltungsservices ergänzen. Sie können dann unsere Software zusammen mit der Dienstleistung buchen – und zwar so, wie Sie es brauchen. Wir haben dazu unterschiedliche Pakete mit unterschiedlichem Service-Umfang geschnürt, die von der punktuellen Unterstützung bis hin zur kompletten Buchhaltung reichen.

Was kann man noch von Scopevisio erwarten?

Wir haben eine hohe Nachfrage aus speziellen Branchen; vor allem aus dem Dienstleistungsbereich. Wir werden ab dem zweiten Quartal mit speziellen Branchenlösungen hierauf reagieren, um die Einrichtung und ad-hoc-Nutzung unseres Systems weiter zu vereinfachen. In die gleiche Richtung der (Geschäftsprozess-) Optimierung gehen unsere Gedanken beim Belegmanagement. Jeder Geschäftsprozess startet und endet mit einem Beleg. Hier werden wir bereits zur Jahresmitte ein elektronisches Verfahren zum Belegmanagement, zur Belegverarbeitung und professionellen Archivierung (DMS) anbieten, welches erheblich die Arbeitseffizienz steigert.

Herr Rosbach, vielen Dank für das Gespräch.

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