HP verklagt Oracle wegen Itanium-Support

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Das Schweigen von Oracle in der Angelegenheit sei ohrenbetäubend, erklärte HP-Sprecher Bill Wohl gestern und spielte damit auf die nicht vorhandene Reaktion Oracles an. Der Datenbankriese hatte im März verkündet, den Support für die Itanium-Plattform einzustellen, und damit Intel und HP vor den Kopf gestoßen. Bei HP ist man der Meinung, Oracle sei rechtlich verpflichtet, Itanium weiterhin zu unterstützen und sah sich nun gezwungen, Klage einzureichen. Man sei enttäuscht, dass es so weit kommen musste, sagte Wohl.

Oracle weist die Vorwürfe zurück – die Passagen, die einen längerfristigen Itanium-Support vorsahen, seien vor Unterschrift aus der Vereinbarung mit HP gestrichen worden. Zudem hält Oracle daran fest, dass es bei Intel den Plan gibt, Itanium einzustellen. HPs Bestrebungen, Oracle zu einer langfristigen Unterstützung der Plattform zu bewegen, seien die direkte Folge. Mehr noch: HP habe versucht, Oracle zu einer Zusage zu bewegen, weil man besorgt war, Oracle könnte von den Intel-Plänen erfahren.

Intel selbst hält sich aus dem Streit heraus, hatte aber schon im März versichert, an Itanium festzuhalten – es hätte da wohl einige Missverständnisse gegeben, so Intel-Chef Paul Otellini.

Wie auch immer der Rechtsstreit ausgeht: aus den Partner HP und Oracle sind mittlerweile Feinde geworden. Die Entwicklung begann mit dem Wechsel des damaligen HP-Chefs Mark Hurd zu Oracle und fand seine Fortsetzung in zahlreichen Beschuldigen, Drohungen und Klagen. Die Versöhnung, die man im vergangenen September der Öffentlichkeit präsentierte, existiert vor allem auf dem Papier und soll wohl die gemeinsamen Kunden beruhigen.

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