BKA und Bitkom warnen vor wachsender Internet-Kriminalität

SicherheitSicherheitsmanagement

Laut der Bitkom-Umfrage haben bereits 70 Prozent der deutschen Internet-Nutzer im Web schlechte Erfahrungen gemacht – die meisten mit Schadprogrammen (47 Prozent), doch viele fühlten sich auch von Geschäftspartnern betrogen, etwa bei Online-Auktionen. Stark zugenommen hat auch die Zahl derer, denen Zugangsdaten entwendet wurden, sie verdoppelte sich fast auf sieben Millionen Nutzer.

Dementsprechend fühlen sich inzwischen 85 Prozent der deutschen Internet-Nutzer im Internet nicht sicher und fürchten Betrug beim Online-Banking oder dass ihre Daten ausgespäht werden. Überraschend, dass neben extremen Einstellungen zur Datensicherheit bei vielen Nutzern Leichtsinn vorherrscht: Jeder fünfte surft laut Bitkom ohne Virenschutz und Firewall.

Dass durchaus Anlass zur Sorge besteht, geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor, die das Bundeskriminalamt vorlegte. Man habe im vergangenen Jahr 250 000 Fälle registriert, bei denen das Internet genutzt wurde, erklärte BKA-Präsident Jörg Ziercke. Das sei ein Anstieg von 20 Prozent.

Bei fast der Hälfte der Fälle handelt es sich laut BKA um Computer-Betrug wie Phishing oder den Einsatz geklauter Kreditkartendaten. Besonders stark zugenommen haben der PKS zufolge der Datenklau beim Online-Banking und digitale Erpressung, bei der die Täter für die Nicht-Weitergabe geklauter Daten oder das Unterlassen eines Angriffs eine Art Lösegeld fordern.

Der Schaden durch Cybercrime-Delikte stieg 2010 um zwei Drittel auf 61,5 Millionen Euro. »Die Täter folgen dem Nutzungsverhalten der Anwender«, konstatiert Ziercke. »Mobile Endgeräte werden infiziert, um parallel zum PC auch an die Daten möglicher SMS-basierter Authentifizierungsverfahren zu gelangen, etwa für Online-Banking oder E-Commerce per Kreditkarte.«

Ziercke und der neue Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf kündigten an, den Austausch von Informationen zwischen Wirtschaft und Polizei zu verbessern und bei der Aufklärung der Internet-Nutzer über digitale Gefahren eng zusammenzuarbeiten.

Lesen Sie auch :