Boot to Gecko: Mozilla will mobiles Betriebssystem entwickeln

Das »Boot to Gecko« getaufte Mobil-Betriebssystem soll Web Apps als Alternative zu Apps etablieren, die speziell für iOS, Android oder andere Plattformen entwickelt wurden. Geplant ist ein offenes Entwicklungsmodell, bei dem der Source Code nicht wie bei Android erst nach dem Fertigstellen einer neuen Version veröffentlicht wird. Teile von Android sollen zwar als Unterbau dienen, etwa Kernel, Treiber und Libc, doch insgesamt wolle man so wenig Android wie möglich verwenden, erklärte Mozillas Technikchef Mike Shaver erklärte.
Das Projekt stecke noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, räumen die Macher ein, einige Teile existierten bislang nur im Kopf. Als Startpunkt könne man sich ein abgespecktes Android vorstellen mit Fennec als Homescreen, über den dann die Web Apps genutzt werden können. Zu den Elementen, die noch entwickelt werden müssen, zählt man unter anderem Web APIs, die den Web Apps Zugriff auf Funktionen wie Kamera, USB, Bluetooth und NFC geben, und ein Berechtigungssystem, um zu regeln, welche Anwendung welche Aktionen durchführen darf.
Alles, was auf dem Weg zu »Boot to Gecko« entwickelt wird, will man als Standard vorschlagen, damit die Spezifikationen eine möglichst große Verbreitung finden und Mozillas Idee vom offenen Web voranbringen – und um die mobile Welt aus dem »Würgegriff proprietärer Technologien« zu befreien, wie es Mozilla-Entwickler Andreas Gal ausdrückte.
Wann es eine erste Version von »Boot to Gecko« geben wird, ist noch unklar. Derzeit konzentriert man sich Shaver zufolge vor allem auf Geräte mit Tegra 2, da diese Hardware-Beschleunigung für offene Audio- und Videoformate bieten und gut zu den automatisierten Tests passen, die man derzeit fahren kann.