Firmenvirtualisierung: Red Hat fordert VMware heraus

Red Hat hält gar nicht damit hinter den Berg, dass der erweiterte Support für Server-Plattformen und die eindeutig verbesserte Ausnutzung der vorhandenen Hardware-Kapazitäten dafür geeignet seien, VMware den Schneid abzukaufen. Der kernelbasierte Virtual-Machine-Hypervisor der Plattform wurde aus eigenem Interesse überarbeitet, um einen Support von Red Hat Enterprise Linux 6 (RHEL6) zu realisieren. Im Ergebnis wurde aus Enterprise Virtualisation 3.0 eine Java-App, die erstmals auf Linux-Servern laufen kann.
»Wir haben einige neue aufregende Funktionen und Möglichkeiten realisiert. Daher lade ich IT-Interessierte ein, sich ab heute die Beta anzusehen«, erzählt Navin Thadani, Direktor für Virtualisierung bei Red Hat. Und ergänzt: »Die signifikanteste Fähigkeit von EV3 ist die Chance, den Management-Server unter Linux zu realisieren. Damit wird es zur idealen Plattform, um sich von den proprietären Virtualisierungslösungen des Marktes zu lösen.«
Branchenanalysten geben ihm Recht: Die Java-Annäherung sei ein signifikanter und strategisch interessanter Schritt, pflichtet Charles King, Chefanalyst bei Pund-IT, bei. Endlich könne eine Firma den Windows-Server hinter sich lassen. »Da sich die IT-Industrie immer stärker dem Cloud Computing öffnet, geraten OS-abhängige Lösungsanbieter in Zukunft in Bedrängnis. In der Cloud interessiert das Betriebssystem nicht mehr«, betont King. Er traut Enterprise Virtualisation 3.0 zu, für virtualisierte Datenbanksysteme eingesetzt zu werden, was es tatsächlich zur ernsthaften Konkurrenz für VMware mache.