Wikileaks veröffentlicht hundertausend Diplomatendepeschen

Wikileaks-Sprecher Julian Assange ist enttäuscht über die geringe Medienreaktion auf Wikileaks-Veröffentlichungen, berichtet Reuters über die neuen Veröffentlichungen des Portals. Das ist die größte Anzahl von Dokumenten, die Wikileaks jemals veröffentlicht hat.
Doch auch dies scheint im Medienwirbel unterzugehen. Dabei habe man über 100.000 weitere Depeschen von US-Botschaften offengelegt. In Zeiten, da Wikileaks neue Informationen offenbar fehlen – der ehemalige Wikileaks-Mitarbeiter Daniel Domscheit-Berg hatte viele Daten gelöscht – muss Assange Neuheiten aus seinem vorhandenen Material von 250.000 Botschafts-»cables« schöpfen.
Viele weitere Inhalte, die Wikileaks bisher den Medien zugespielt hatte, darunter auch Reuters, würden oft nur verwendet, wenn themenrelevante Nachrichten anstünden, schreibt die Nachrichtenagentur. Das habe Assange wohl dazu gebracht, das komplette Material nun zu veröffentlichen.
Ebenfalls auf Wikileaks veröffentlicht wurde eine Anfrage durch die US-Behörden zu persönlichen Assange-Daten beim Internet-Provider Dynadot. Schon seit Januar würden die Strafverfolgungsbehörden weitere Informationen suchen, die gegen Assange und weitere Mitglieder der Wikileaks-Mannschaft sprechen.