Nginx-Webserver gewinnt kommerzielle Bedeutung

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Nginx ist Open Source und entwächst nun langsam seinen Kinderschuhen. Kreativer Kopf hinter der noch jungen Firma Nginx Inc. ist Mitbegründer und Programmierer Igor Sysoev. Er überzeugte soeben MSD Capital, BV Capital und Runa Capital von sich, seiner Firma und dem Produkt. Mit dem frischen Geld will Mitbegründer Andrew Alexeev Ende des Jahres ein Büro in San Francisco öffnen, um von dort aus ab 2012 eine kommerzielle Version seines Web Servers anzubieten.

Schon ohne diese Vertriebsanstrengungen hat es Nginx aus dem Stand heraus geschafft, mit seinem Web Server 8 Prozent der Webseiten (gut 1,6 Million Seiten) zu betreiben. Diese Zahl meldete die jüngste Monatsauswertung von Netcraft. Zu den prominentesten Nginx-Nutzern gehören nach eigenen Angaben heute schon Facebook, Zappos, Groupon, Hulu, Dropbox und WordPress.

Mit der beeindruckenden Wachstumsrate und dem frischen Geld hofft Nginx nun darauf, schon bald Microsoft ISS (Internet Information Services) überholen zu können. Die MS-Webserver-Software ist die zweitpopulärste im Netz und momentan weltweit auf fast 16 Prozent der Sites im Einsatz. Dominiert werde der Internet-Markt ganz klar von der Apache Server Software, die einen Marktanteil von fast 65 Prozent vorweisen kann.

Sysoev entwarf Nginx (Kurzform von Engine-X) in 2004. Seine Absicht war es, hohe Traffic-Volumina abwickeln zu können. Natürlich beherrscht der Webserver die alltäglichen Grundaufgaben wie statische Webseiten zur Verfügung zu stellen oder SSL-Verbindungen (Secure Socket Layer) aufzubauen. Nginx agiere auch als Load-Balancer und sei über diverse Server hinweg einsetzbar. Eine Version könne als Master definiert werden, der die Arbeit der anderen Kopien koordiniert.

Andrew Alexeev erzählt selbstbewusst: »Wir lösen mit unserer schlanken Architektur ein paar ganz praktische Probleme, die sie mit Apache nicht in den Griff bekommen.« So war schon bei der Entwicklung klar, dass ihre Software über 10.000 aktive Verbindungen pro Server schaffen solle. Der Trick sei gewesen, den Speicherbedarf pro Verbindung in den Kilobyte-Bereich zu drücken. Wo eine typische Connection bei Apache einige Megabytes verbraucht, könne Nginx auf gleicher Hadware nun deutlich mehr Verbindungen abwickeln.

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