Microsoft möchte die Preise für Windows-Handys drücken

Microsoft ist ja bekannt dafür, ordentlich hohe Lizenzgebühren für seine Betriebssysteme aufzurufen. Daher und wegen der hohen Systemvoraussetzungen waren bislang auf Netbooks, Smartphones und Tablets eher selten Windows-Derivate anzutreffen. Über diesen Umstand lamentiert der Konzern nun öffentlich, obwohl er es ja selber in der Hand hätte, die Lizenzen attraktiver zu machen. Jedenfalls gab man gegenüber der Businessweek gerade zu, dass die Verkäufe deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.
Andy Lees, verantwortlicher Manager der Phone-Division, erzählte dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg, dass man sich nun abwenden wolle von der reinen Margensicht und sich verstärkt auf die Verbreitung von Geräten mit Windows Phone 7 konzentrieren wolle. »Wir wollen den Smartphone-Herstellern helfen, dass die Komponenten in Summe unter 200 Dollar kosten«, bietet Lees seine Hilfe an. Damit kann man aber höchstens gleichziehen, denn Apple bezahlt für die Komponenten des aktuellen iPhone 4S längst unter 200 Dollar – und verlangt nicht noch obendrauf von sich selbst OS-Lizenzgebühren.
Immerhin bewegt sich Microsoft in die richtige Richtung, denn man hat bereits das Gebührenmodell derart umgestellt, dass nicht ein Pauschbetrag pro Gerät fällig wird, sondern ein Prozentsatz von den Herstellungskosten. Sinken diese, dann erhält auch Microsoft weniger Geld. Apple unterbieten kann man auf diese Weise aber längst noch nicht. Ansonsten bestätigt Lees, dass man mit Version 7 und 7.5 den Qualcomm-Prozessoren treu bleibe, was natürlich ebenfalls eine Einschränkung darstellt.