Android: Microsoft will nun bei Huawei kassieren

Nicht Google, sondern ausgerechnet der MS-Softwarekonzern will Lizenzgebühren für Android haben. Nach Japan und Südkorea sind die Kassierer aus Redmond nun nach China vorgedrungen. Solche Lizenzvereinbarungen, die laut Branchenbeobachtern bis zu 3 Dollar pro Gerät ausmachen können, konnte Microsoft schon mit LG, HTC, Wistron und Quanta schließen (wir berichteten). Außerdem bearbeitete der Konzern noch Samsung, Acer, Asus und Compal. Dabei pocht er darauf, den Patentschutz für entscheidende Routinen in Linux zu besitzen. Abschließend geprüft hat diesen Anspruch noch kein Gericht der Welt.
Huawei-Marketingchef Victor Xu jedenfalls gab gestern noch der britischen Presse bekannt, dass entsprechende Lizenzgespräche mit Microsoft gerade geführt werden. »Wir haben stets die intellektuellen Errungenschaften von Branchengrößen respektiert. Andererseits besitzen wir selber als Unternehmensgruppe über 65.000 Patente. Was in unserem Hause ausgedacht wurde, können wir also auch schützen«, äußerte sich Xu spürbar kämpferisch.
Analysten schätzen, dass Microsoft in 2012 wenigstens 444 Millionen Dollar an Android verdienen wird. Im Gegensatz zu Apple, die ihre Mobilplattform und OS ständig juristisch verteidigen, geht Microsoft bei diesem Thema bislang jedem Rechtsstreit aus dem Wege. Kein Wunder, könnte sich doch diese nette Nebeneinnahme vor Gericht als haltlos erweisen. Google als Android-Schöpfer allerdings ist den bisherigen Benutzern keine Hilfe und ignorierte auch gestern wieder die MS-Masche. Man versprach nur, selbst keine Lizenzgebühren erheben zu wollen.