Ex-Palm-Mitarbeiter: WebOS war von Anfang an eine Fehlkonstruktion

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Das Mobilbetriebssystem, das HP mit Palm für 1,2 Milliarden Dollars gekauft hatte, sei schon immer »krank« gewesen, zitiert die New York Times die Aussagen einiger früherer Palm/HP-Angestellten.

Ein ehemaliger Programmierer aus dem Team, das den Code für PalmOS (später webOS) entwickelte, wirft seinem früheren Arbeitgeber vor, nie den Enthusiasmus und die Loyalität von Programmierern außerhalb von Palm erweckt zu haben – und das, obwohl WebOS auf einer OpenSource-Plattform aufbaute.

Diese Plattform war Webkit, und sie habe Anwendungen auf den Geräten verlangsamt. Ein anderer Mitarbeiter habe dem widersprochen: Das Hauptproblem sei eher gewesen, dass man nicht modular genug programmiert habe und alle Anwendungen von Grund auf neu erstellt habe. Erst später habe man wiederverwendbare Module programmiert, doch Palm habe sie alle überholen lassen – und HP habe dies später noch einmal so gemacht. Die Programmierer hätten wieder neu lernen müssen, wie man WebOS-Applikationen schreibt.

Und noch einen Fehler lasten die früheren Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber an: Schon 2009 sei es schwer gewesen, Programmierer zu finden, die die Grundlage Webkit verstehen wollten – Google hatte bereits die größten Talente für sich gewonnen. Man habe sich beim Recruiting nicht genug bemüht.

Die Anschuldigungen greifen noch weiter: Jon Rubinstein, der ehmalige Palm-Chef, den HP übernommen hatte (er arbeitet noch immer dort) sei nicht in der Lage gewesen, das Betriebssystem in die richtige Richtung zu steuern – er habe einen reinen Hardware-Hintergrund und verstehe nicht die Logistik hinter dem Aufbau eines neuen Betriebssystems. Die New York Times versuchte, Rubinstein um eine Stellungnahme zu bitten, doch HP habe ihn di Anschuldigungen nicht kommentieren lassen.

 

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