Frisches Konzept: Austausch-Prozessor bei Smartphones

Das Konzept des nachträglich tauschbaren Handy-Gehirns hat sich der unkonventionelle US-Hersteller »I´m« ausgedacht. Er fiel bislang durch seine Versuche auf, aus der Armbanduhr ein trendiges Smartphone namens »I´m Watch« zu machen (wir berichteten).
Das neue Projekt namens »I’m Core« wirkt auf den ersten Blick mindestens genauso abgefahren: Die Firma möchte den Prozessor radikal auslagern, ihn zum Dasein als Schlüsselanhänger verurteilen (ernsthaft), um bei Bedarf für alle Mobilgeräte zur Verfügung zu stehen. Oder sogar für die Set-Top-Box neben dem Fernseher. Eine entsprechende prozessorlose Produktphalanx hat der innovative Hersteller als »I´m Circle«-Familie (Bild) vorgestellt, darunter natürlich auch ein Tablet.
Der Prozessor selber sitzt in einer kleinen Kunststoff-Box (mit Schlüsselbund-Loch!) und besteht im Augenblick immerhin aus einem potenten Quad-Core-Prozessor von TI. Im Gehäuse befindet sich auch die SIM-Karte für den Mobilfunkbetrieb, ein GPS-Modul und ein WiFi-Modul. Sobald man sich in der Nähe eines der Circle-Geräte befindet, könne der Prozessor diese wireless antreiben.
Eine seltsam-radikale Idee, bei der man natürlich ein paar Prozessoren einsparen könnte – dürfte den Halbleiterherstellern weniger gefallen – und seine Geräte in Zukunft leicht mit dem nächsten Super-Prozessor beglücken könnte, ohne Umbaumaßnahmen starten zu müssen. Zudem argumentiert »I´m«, dass gerade die Mobilgeräte dadurch dünner und kleiner gebaut werden können und ein Hitzeproblem weniger hätten.
Das klingt zwar alles verführerisch, würde aber nur klappen, wenn genügend Verbraucher und Dritthersteller auf die Circle-Idee anspringen würden. Ob dies Ende 2012 zum geplanten Marktstart von »I´m Core« klappt, darf bezweifelt werden. Aber die Idee ist gut.