Rote Zahlen: NEC will 10.000 Mitarbeiter entlassen

Von dem geplanten Stellenabbau werde vor allem Japan betroffen sein, doch auch außerhalb des Heimatmarktes sollen 3.000 Jobs bei NEC verloren gehen. Weltweit arbeiten momentan 112.000 Festangestellte für den Konzern. Als Ursachen für die negative Geschäftsentwicklung werden sowohl die Flut in Thailand als auch die hausgemachten Probleme im mobilen Geschäftszweig benannt.
Die Ankündigung eines gewaltigen Milliardenverlustes kommt insofern überraschend, da NEC noch vor drei Monaten einen Jahresüberschuss von annähernd 200 Millionen in Aussicht stellte.
Durch die Wassermassen in Thailand mussten zwei Fabriken des Hauses geschlossen werden, was das Geschäft mit Festplatten für NEC stark in Mitleidenschaft zog. Erst im März wird eine der Fabriken wieder in Betrieb gehen können.
Zugleich geriet die Handy-Sparte des Konzern in Schieflage, ausgelöst durch erfolgreichen Markteintritt diverser ausländischer Marken in Japan, allen voran Apple und Samsung. Die heimischen Hersteller waren sich ihrer Position zu sicher und hatten dem Smartphone-Geschäft zu wenig Bedeutung zugestanden.
Aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbs bei Konsumer-Produkten will NEC in nächster Zukunft seinen Schwerpunkt lieber auf industrielle Produkte legen, etwa bei der Mobilfunk-Infrastruktur oder großen IT-Lieferverträgen. In diese Richtung deutete schon das Lenovo-Geschäft im vorigen Jahr, bei dem NEC seine PC-Sparte als Joint Venture an die Chinesen auslagerte. Aus der Umstrukturierung des Konzern ergaben sich große einmalige Abschreibungen, was die Geschäftszahlen zusätzlich belastete und zu dem Milliardenverlust beitrugen.
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