Tilera: Server-Chip mit 36 Cores besser als Intel oder ARM

Tilera kündigte heute die Verfügbarkeit des neuen Tile-GX36-Prozessors an. Das Design habe den traditionellen x86-Server-Chips einiges voraus und könne sogar die beliebten ARM-Chips in den Schatten stellen, brüstet sich der seit 2004 existierende Halbleiterhersteller.
Die 64-bit-Architektur des Server-Chips sei von Grund auf so gestaltet, dass sie große Volumen durchschleusen könne, ohne dabei allzu viel Strom zu benötigen und damit auch weniger Abwärme zu produzieren. Die jüngste Ausbaustufe der GX-Familie, der Tile-GX36, werde mit einer Frequenz von lediglich 1,2 GHz getaktet und benötige daher lediglich 24 Watt Leistung.
Dennoch könne der Halbleiter pro Taktzyklus mehr Operationen abwickeln als etwa ein Xeon-Server-Chip, behauptet Tileras Marketingdirektor Bob Doud. Daher eigne sich die Server-CPU seines Hauses ideal, um zum Beispiel für die Abwicklung von großen Volumina an Internet-Transaktionen eingesetzt zu werden. Auch Multimedia-Streaming oder Cloud Computing wären vorstellbar. Auf der GX-CPU sei Linux als Betriebssystem einsetzbar, wesentliche Linux-Libraries und Apps wie Apache Web-Server oder MySQL-Datenbank seien bereits portiert. Über 2.000 Linux-Programme seien lauffähig.
Obwohl der jüngste Tilera nur noch halb so viele Cores besitze wie der Vorgänger Tilera 64, sei der neue Prozessor schneller. »Der GX36 läuft auf höherer Taktfrequenz und besitzt mehr Cache-Speicher. So schaffen wir es, dass jeder Core mehr Arbeit erledigt als früher«, erläutert Doud. Im Vollbetrieb verbrauche ein 2U-Server mit acht GX36-Prozessoren etwa 400 Watt. Das könne ein Rechenzentrum enorm entlasten, wirbt der Marketingfachmann noch. Ausprobiert würden Tilera-Chips gerade in Testservern von HP und Nvidia.