LibreOffice gewinnt an Fahrt: Mehr Entwickler und mehr Code

Das OpenSource-Officepaket Open Office, das Oracle von Sun übernommen hatte, kämpfte zuletzt mit dem Vertrauensverlust zahlreicher Entwickler, denen Oracles Entwicklungspolitik nicht passte. Der »Fork»« des Paketes werde kaum voranschreiten, hatte Oracle-Chef Larry Ellison seinerzeit gehöhnt, doch er wurde schließlich eines Besseren belehrt: LibreOffice stellte häufiger Bugfixes und neue Versionen bereit. Und obwohl OpenOffice letztendlich an die Apache Foundation abgegeben worden war, entwickelten die Libreoffice-Macher munter weiter.
Nun berichtet Arstechnica über das weitere Voranschreiten des freien Büropaketes: Jeden Monat würden tausende Zeilen Code geliefert und die Beiträge kämen von ganzen 400 Entwicklern.
Ende vergangener Woche veröffentlichte das OpenSource-Projekt seine aktuellen Statistiken. Das am Chart deutlich erkennbare Wachstum der Anzahl aktiver Entwickler und deren Code-Einsendungen zeigt, wie lebendig das Projekt ist.
Dass die meisten Einsendungen von professionellen Unternehmen kommen, die vor allem ihre Kundenbasis bedienen wollen, zeigt eine weitere Grafik. Die Hälfte des Codes käme von SuSE und Red Hat, ein Drittel von Freiwilligen, ganz wenig von Linux-Distributor Canonical (Ubuntu) – vom ursprünglichen OpenOffice-Team komme nur noch weniger als ein Viertel des gelieferten Codes.
Auch die Anzahl der Anwender sei stabil – Ende vergangenes Jahr schätzte die hinter LibreOffice stehende Document Foundation ihre Zahl auf 10 Millionen. Das kommende LibreOffice 3.5 werde für kommende Woche erwartet und liefere zahlreiche Verbesserungen.
Die Stiftung hinter dem Community-Projekt, schon länger geplant, hat pünktlich zum 1. Februar ihre Pforten in Berlin eröffnet. Damit sind die Geschicke des Officepakets wieder in ihrem Ursprungsland: Es entstand aus dem deutschen StarOffice, das vor langer Zeit von Sun Microsystems erworben worden war.