Grüne IT bringt doch nicht gigantisch viele Jobs

Allein die US-Risikokapitalgeber investierten im vorigen Jahr 3 Milliarden Dollar in saubere und grüne Technologien – ein bisheriger Rekordwert. Gleichzeitig reduziert aber die US-Regierung ihr Budgets in diesen Bereichen. Das Ergebnis: Trotz aller Anstrengungen der IT-Firmen und der Investoren führe der nachlassende Support durch die Öffentliche Hand dazu, dass nicht die erwarteten Fortschritte gemacht werden, weder bei Forschung & Entwicklung noch bei der Realisierung, warnt Stanford-Professor James Sweeney.
Chuck Reed, Bürgermeister von San Jose, verwies zum Wochenende darauf, dass seine Stadt eigentlich das Ziel verfolgte, im Bereich der sauberen Technologie 25.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Bislang habe man es aber nur auf 7.000 Jobs gebracht. Die Behörden seien dabei nicht das einzige Problem, sondern auch die verblüffend hohe Automatisierungsquote in dieser Branche. »Der Betreiber baut eine 100 Millionen Dollar teure Maschinerie in ein Gebäude und braucht bloß ein paar Techniker und Ingenieure für die laufende Herstellung«, staunt Reed.
Mehr Personaleinsatz erwartet man von der Herstellung energieeffizienter Systeme. Nicht so sehr beim Bau der Produkte selber, sondern der Gebäude-, Klima- und IT-Technik in alten Fabrik- und Bürogebäuden. So besäßen laut Cypress Envirosystems wenigstens 70 Prozent aller gewerblichen Gebäude nicht einmal ein System, welches den Energieverbrauch messe – von regeln oder sparen ganz zu schweigen. »Da haben wir viel zu tun und schaffen nach und nach neue Dienstleistungsjobs«, erzählt CEO Harry Sims. Schließlich müssten nicht nur neue Systeme installiert werden, sondern hinterher falle die Sammlung und Auswertung der Daten sowie die Wartung der Systeme an. Solche Jobs müssen vor Ort erledigt werden und könnten schlecht nach Asien ausgelagert werden, freut sich Sims.
Auf der Investorenkonferenz in Silicon Valley haben am Wochenende einige Fachleute den Appell an Stadtverwaltungen gerichtet, die Initiativen von Technologiefirmen vor Ort bitte stärker zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen und den Weg zu ebnen, mehr Projekte der grünen und sauberen Technik zu realisieren, damit es mit dem Jobwachstum besser klappe.
(Quelle: electriceye – Fotalia.com)