Verband der Telekommunikationsanbieter schimpft seitenweise Politiker

NetzwerkeTelekommunikation

Der VATM hat sein aktuelles Jahrbuch 2011/2012 veröffentlicht (hier als PDF) und zeigt in über 60 Beiträgen aus Politik, Regulierung, Wissenschaft und Wirtschaft den derzeitigen Stand der Entwicklung – oder besser gesagt, die Meinungen dazu.

Zwar versuchen die VATM-Mitglieder in allen Beiträgen, unpolitisch und neutral zu bleiben, doch am Ende erklären sich die vielen Worte, die der Leser auf 64 Seiten zwischen den Zeilen zu entdecken glaubt, aus dem Fazit, das VATM-Präsident Eickers zieht: »Realitätssinn statt Populismus« war wohl auch die Maxime, die an die Autoren ausgegeben wurde.

Zu Beginn werden die Fakten genannt, die die Meinungen untermauern sollen: Die Industrie habe 2011 insgesamt 32 Milliarden Euro umgesetzt, 0,9 Prozent mehr als 2010; trotz des moderaten Wachstums hätten die Betreiber 2,9 Prozent mehr investiert als im Vorjahr: 3,6 Milliarden Euro seien ausgegeben worden. Die Zahl der VoIP-Anschlüsse sei um 19,6 Prozent auf 5,5 Millionen gestiegen, die der DSL-Anschlüsse um 2,2 Prozent auf 9,3 Millionen, und die Menge der SIM-Karten für Mobilangebote um 3,1 Prozent auf 76,4 Millionen. Gesunken ist »lediglich« die Zahl der Arbeitsplätze. Mit inzwischen 53.200 in der deutschen Telekommunikationsbranche arbeitenden Menschen  sind das 1,1 Prozent weniger als 2010.

Die Autoren des Jahrbuches schreiben über »die Auswirkungen der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG)«, über den Breitbandausbau und den Aufbau eines Glasfasernetzes, über Netzneutralität und Cloud Computing. Im enthaltenen Interview mit Justizministerin Leutheusser Schnarrenberger beleuchtet das Jahrbuch, wie sich Verbraucherschutz und Investitionsförderung widersprechen –  den Wachstumshemmer des Verbraucherschutzes allerdings scheinen sie alle beherrschen – schließlich halten sich die VATM-Mitglieder notgedrungen an die Gesetze.

 

Lesen Sie auch :
Anklicken um die Biografie des Autors zu lesen  Anklicken um die Biografie des Autors zu verbergen