Deutsche Post bietet wieder DE-Mail an

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Schon 2008 stand die „sichere E-Mail-Adresse für alle Bürger“ zur Debattte, doch nach vielen Pannen und Verzögerungen hielt sie letztendlich erst 2011 Einzug in die E-Mail-Welt von GMX, Web.de, Deutscher Telekom und anderen.

Am ursprünglich gemeinsamen Projekt von Bundesbehörden und großen E-Mail-Anbietern für sichere Mails mit eindeutigen Signaturen – DE-Mail – hatte die Post keine Freude – als sie aus dem Projekt ausstieg, hätten wohl konservative Kreise, die das Briefmonopol der einstigen Bundespost nicht ankratzen wollten, großen Anteil an dem Exit gehabt, erklärte seinerzeit ein Pressesprecher eines Konkurrenzunternehmens hinter vorgehaltener Hand gegenüber itespresso.de.

Der E-Postbrief war geboren und damit DE-Mail erst einmal für die Post gestorben. An den Kritiken an dem vom Bundesamt für Sicherheit (BSI)  gesteuerten Projekt, die schon 2010 aufkamen, war die Post wohl nicht ganz unbeteiligt und unterstützte die aufbegehrende Bundesanwaltskammer dabei.

Das BSI aber beharrte auf DE-Mail, die Deutsche Telekom als einer der größten DE-Mail-Unterstützer stand den Bundes-Sicherheits-Experten bei. Behörden dürfen nun nur noch solche Produkte nutzen, die eine DE-Mail-Zertifizierung haben.

Nun knickt die Post ein, berichtet die Financial Times Deutschland von der CeBIT. Die Post hatte dort angekündigt, bis Dezember auch ein Angebot nach dem Bundesstandard zu entwickeln.

1&1-Vorstand Jan Oetjen habe  erklärt, der „Gang nach Canossa“ sei für die Post nur eine Frage der Zeit gewesen. Deren E-Postbrief-Vorstand Ralph Wiegand habe wiederum betont, man halte trotz der Standard-Einführung immer noch an der eigenen Entwicklung fest und vermarkte den E-Postbrief verstärkt an Geschäftskunden.

Derweil arbeiten Post-Widersacher Deutsche Telekom und 1&1 gemeinsam an Erweiterungs-Angeboten und einem Cloud-Dienst rund um die gesetzlich anerkannte DE-Mail.

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