FBI: StratFor-Hack hat mindestens 700.000 Dollar Schaden verursacht

Beim Gerichtsverfahren gegen den Hacker Jeremy Hammond hat das FBI enthüllt, dass mit den im StratFor-Hack entwendeten Kreditkartendaten unautorisierte Transaktionen in Höhe von 700.000 Dollar durchgeführt wurden. Es könne darüber hinaus weitere Belastungen durch Kreditkarten geben, die noch nicht gemeldet wurden, sagte FBI-Agent Milan Patel aus.
Laut Security Week ist es selten, wenn bei kompromittierten Kreditkarten konkrete Zahlen über den tatsächlichen Schaden bekannt werden. Da die Informationen zu 60.000 Kreditkarten von StratFor-Kunden veröffentlicht werden, sei die vom FBI genannte Zahl zudem realistisch. Als weit weniger verlässlich gelten unter Experten die von betroffenen Unternehmen genannten Zahlen, die oft nur überzogene Schätzungen sind. StratFor selbst berichtete von einem weiteren Schaden in Höhe von 2 Millionen Dollar durch geschäftliche Ausfälle und die Wiederherstellung seiner Website.
Den Angriff der mit Anonymous verbundenen Gruppe AntiSec galt einem Unternehmen, das wahlweise als Thinktank oder “Schatten-CIA” beschrieben wird. Strategic Forecasting Inc – bekannt als StratFor – liefert seinen Kunden geopolitische Analysen sowie Zukunftsprojektionen. Zu seinen Kunden gehören die US-Armee, die US-Luftwaffe, die Polizei von Miami, der Rüstungskonzern Lockheed Martin, aber angeblich auch Deutsche Bank und Deutsche Telekom.
In den Tagen nach dem erfolgreichen Angriff im Dezember veröffentlichte AntiSec 860.000 E-Mail-Adressen sowie 75.000 unverschlüsselte Kreditkartennummern im Web. Unterschiedliche Berichte gab es anschließend zur Nutzung der Kreditkartendaten, die Anonymous angeblich für Spenden in Höhe von einer Million Dollar an wohltätige Organisationen einsetzen wollte. Laut Barrett Brown, der als Sprecher von Anonymous gilt, war das jedoch nicht das Ziel der Aktion.
Der jetzt wegen des StatFor-Hacks angeklagte Jeremy Hammond gehört zu den fünf Hackern, die vor einer Woche verhaftet wurden. Sie wurden von dem auch als “Sabu” bekannten Hector Xavier Monsegur verraten. Er hatte zuvor als einer der Anführer von LulzSec gegolten, aber schon länger als Informant für das FBI gearbeitet. Hammonds Verhaftung erfolgte mit dramatischem Aufwand und dem Einsatz von rund 30 FBI-Beamten.
[Mit Material von Dara Kerr, News.com]
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