Hewlett-Packard erneuert ProLiant-Serverfamilie

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Bis zu 50 Prozent mehr Leistung als bei der vorherigen ProLiant-Generation sollen mit einem neuen Ansatz erreicht werden, verspricht HP.  Gleichzeitig sollen Platzbedarf um 88 Prozent und Stellfläche um ein Drittel verringert werden. Der Stromverbrauch einer auf den neuen Servern gehosteten virtuellen Maschine verringere sich um bis zu 40 Prozent, teilt HP mit. Zudem lassen sich mit Gen8 bis zu 30 Prozent mehr virtuelle Maschinen installieren.

Steven Schultz, Leiter Smart Storage bei HP, beschreibt  in seinem Blog eine Performance-Lücke zwischen Server und Storage in bisherigen Systemen, die inbesondere bei Datenbank-Anwendungen zum Tragen komme. So hätte HP etwa im Jahr 2000 etwa 180 Laufwerke gebraucht, um hier beste Benchmark-Ergebnisse zu erreichen. 2009 waren 1000 Laufwerke nötig, um die I/O-Leistung zwischen internen und externem Storage und den Servern anzugleichen. Und mit Gen8 wären dafür mehr als 2000 Festplatten nötig gewesen.

Jetzt hat HP die Smart Controller für die inzwischen relativ günstigen SSD-Laufwerke angepasst und so sind nur noch 100 SSDs nötig, um das Storage-Bottleneck auszumerzen. Anwendungen, die OLPTP (Online Transaction Processing) oder Video-Streaming nutzen, lassen sich auf diese Weise um rund 50 Prozent effektiver betreiben, heißt es bei HP. Parallel zu den neuen SAS-Controllern (Serial Attached SCSI) sorgt der neue Algorithmus “Dynamic Workload Acceleration” für ein intelligentes Data-Caching. Der neue Controller bietet sechsmal mehr Leistung als seine Vorgänger-Version. Die neue Generation der eingebetteten SAS-Controller schafft 6 Gb pro Sekunde und den DRAM-Cache hat HP in den neuen Servern verdoppelt.

Verdoppelt hat HP auch die Storage-Kapazität der Gen8 Server. Somit unterstützt ein DL380 mit zwei Höheneinheiten künftig bis zu 36 Terabyte Storage. Der Smart Array RAID-Controller der SSDs soll laut HP bis zu 60 Mal schneller sein als der von klassischen Festplatten. Mit Support für PCIe Gen 3 hat HP zudem die Bandbreite um 85 Prozent verbessert.

HP rundet das neue Angeobot noch mit einem so genannten SmartMemory und flexiblen 10GbE-Netzwerk-Schnittstellen ab. Zusammen mit Dynamic Workload Acceleration kann HP so die oben genannten Verbesserungen erreichen. Verbessern will HP zudem die Advanced Memory Error Detection, was die Verfügbarkeit von Memory um 35 Prozent erhöhen soll.

Weitere Technologien wie Advanced Data Mirroring, bei dem Daten über jeweils drei Laufwerke gesichert werden, sollen die Sicherheit im Storage zusätzlich verbessern. Für einen Backup stehen damit zwei Laufwerke zur Verfügung. Das sei um den Faktor 1000 sicherer als ein Backup mit nur 2 Laufwerken ode rein 3-Drive RAID 5 heißt es in einem HP-Blogbeitrag.

Seit rund zwei Jahren bietet HP die Generation 7 der ProLiant-Server an. Immer wieder hat HP in jüngster Vergangenheit von der neuen Generation gesprochen, die HP auf die neuen Xeon E5-Chips von Intel aufbauen will. Zunächst kündigte der Herstelle allerdings nur ein Update seiner Workstation-Z-Reihe an, die mit den neuen Intel-Xeon-E5-Chips ausgestattet wird. Nun hat HP ein wenig mehr als nur den Prozessor ausgetauscht und bringt die Highend-Leistung auch ins mittlere Kundensegment.

[mit Recherchen von Martin Schinder, Silicon.de]

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