Wie viele physische Server zu einer einzigen Cloud-Ressource werden

Canonical nennt es “Metal as a Service” und integriert die Funktion in Ubuntu 12.04 LTS Beta – das ist erst einmal die Neuheit, hinter der jedoch eine simple Idee für komplexe Technik steht: Aus vielen Servern wird eine einzige Einheit, innerhalb derer die Ressourcen je nach Bedarf verteilt werden.
Mit MaaS könnten Systemadministratoren “das Provisioning physischer Komponenten in Hyperscale-Umgebungen” steuern – also im Grunde die Kapazitäten von mehreren Servern in einer Firma so behandeln, als sei es ein einziges Rechenzentrum.
Ubuntu, eher bekannt für seine unkomplizierte Oberfläche über dem komplizierteren Linux – dem noch immer der Ruf anhängt, nur über Kommandozeilen perfekt gemanagt werden zu können -, will nun nach den einfachen Client-Modellen auch mit seinen Servern im Unternehmensbereich punkten. Der MaaS-Dienst fasst demnach Serverkapazitäten so zusammen, dass sie für Zwecke wie Software-Verteilung, Massendatenverarbeitung und Speicherung als selbst steuernde und einfach zu konfigurierende Einheit arbeiten können.
Canonical stellt seine neuen Funktionen zunächst zu “Testzwecken” bereit und will die endgültige Version ab dem 26. April 2012 mit Ubuntu 12.04 LTS bereitstellen.
Mit dem “Wandel von traditionellen Servern zu Hyperscale-Systemen” sei ein Werkzeug erforderlich, welches das Bereitstellen und Verwalten der physikalischen Systeme hinter den neuen Erfordernissen regle. Die Idee dahinter: Auch die Services, die auf den Systemen laufen, sollen so funktionieren, als würden sie über eine einzelne Einheit gesteuert werden.
So sei das Deployment skalierbarer Services zur Verarbeitung von Massendaten und Clouds stark vereinfacht. MaaS unterstütze etwa die Software-Verteilung von Infrastrukturen wie OpenStack, Hadoop, CloudStack, Load Balanced Web und Cloud Foundry, die vielfach auf physischen Server-Farmen ohne den Overhead einer Virtualisierung realisiert werden.
So ist das einfache Hinzufügen und Verwalten von Server-Ressourcen auch in unternehmenseigenen Netzen integrierbar – derartige Dienste mit einfachen Web-Frontend boten bislang nur vereinzelte Cloud-Anbieter an, die Infrastruktur dahinter blieb jedoch den Anbietern vorbehalten. Die neue Strategie, durch die sich jeder Unternehmens-Administrator seine eigene Cloud zusammenbauen kann, ohne auf externe Rechenzentren oder Cloud-Anbieter angewiesen zu sein, ist eine Evolution, der sich sicher andere Anbieter anschließen werden. Nur Redhat Linux könnte Canonicals Vorsprung in diesem Bereich derzeit einholen.