Yahoo macht rund 50 Angebote dicht

Yahoo will seine Angebotspalette um rund 50 Dienste reduzieren, die keinen “bedeutenden” Beitrag zum Umsatz leisten. Das hat CEO Scott Thompson einem Bericht der BBC zufolge bei einer Telefonkonferenz mit Analysten angekündigt. Welche Angebote wegfallen, teilte Thompson jedoch nicht mit. Die Bereiche Nachrichten, Sport, Finanzen und Unterhaltung seien aber nicht betroffen. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem er sich überlegt habe, wie Yahoo organisiert wäre, wenn man das Unternehmen von Neuem aufbauen würde.
“Jedes unserer Angebote und Dienste erregt in bestimmten Märkten möglicherweise mehr Aufmerksamkeit als die meisten Start-ups oder gar mittelgroßen Firmen”, sagte Thompson. “Das bedeutet aber nicht, dass wir weiterhin machen sollten, was wir im Moment machen.” Im abgelaufenen Quartal nahm Yahoo 1,2 Milliarden Dollar ein, 1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Seinen Nettogewinn konnte es hingegen um 28 Prozent auf 286 Millionen steigern.
Darüber hinaus will Yahoo künftig seine Daten besser nutzen. Unter anderem will das Unternehmen Cookies verwenden, um Nachrichteninhalte zu personalisieren und Werbepartnern mehr Einblick zu geben, wie Nutzer die Yahoo-Website verwenden.
Das könnte vor allem hilfreich sein, weil Thompson der Ansicht ist, dass Yahoos Suchpartnerschaft mit Microsoft nicht die erwarteten Resultate liefert. Beide Unternehmen arbeiten laut Thompson eng zusammen, um die Werbeumsätze zu steigern. Bis März 2013 sei Yahoo aber noch über eine mit Microsoft vereinbarte “Umsatzgarantie per Suche” abgesichert.
Erst vor rund zwei Wochen hatte Yahoo bestätigt, dass es 2000 Arbeitsplätze streichen wird. Der Jobabbau ist Teil der Bemühungen des Unternehmens, jährlich rund 375 Millionen Dollar einzusparen. In der vergangenen Woche stellte Thompson zudem eine neue Strategie vor. Ab dem 1. Mai ist Yahoo in die Bereiche Verbraucher, Regionen und Technologien gegliedert. Ziel ist es, den angeschlagenen Internetkonzern stärker auf seine Kunden auszurichten.
[mit Material von Steve McCaskill, TechWeek Europe]