Quartalserfolg: SAP legt zu mit Softwarelizenzen, Services und SaaS-Diensten

Das Walldorfer Software-Haus veröffentlichte seine Quartalszahlen und zeigt mit den positiven Zahlen, welche Produkte derzeit in Unternehmen punkten. Das Plus der Software-Erlöse um 4 Prozent auf 637 Millionen Euro, des Betriebsergebnisses um 7 Prozent auf 834 Milionen Euro und der liquiden Mittel um 35 Prozent auf zwei Milliarden Euro spricht eine deutliche Sprache.
Noch deutlicher ist die Herkunft des Überschusses: Vor allem die zugekauften Services wie die Mobil-Anwendungen von SyBase, die Big-Data-Analyse in Realzeit mit dem Produkt HANA und die Erlöse der vor kurzem übernommenen Firma Successfactors trugen zum deutlichen Plus bei. Die Strafzahlungen aus dem Streit der ehemaligen Tochter TomorowNow mit Oracle spielen fast keine Rolle mehr; sie werden Stück für Stück in kleinen Minuswerten abgeschrieben.
Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen ein Gewinnwachstum um 10 Prozent auf 444 Millionen Euro. Wirtschaftsdienst Bloomberg befragte SAP-Chef Jim Hagemann-Snabe zu den Erfolgshintergründen und Zukunftsaussichten. Neben den neuen Produkten hätten auch Rekordzuwächse im Asiengeschäft positiv beigetragen. Für das zweite Quartal erwarte man Umssatz-Anstiege durch Vertriebsrestrukturierungen in den USA und einen wieder erstarkenden, wenn auch anfangs flauen, Europamarkt. SAP wettet auf solide Ergebnisse durch mobile Anwendungen, On-Demand-Software (also SaaS-Dienste) und Realzeit-Daten-Analyse durch die Plattform HANA.
Nicht zu unterschätzen sind die klassischen SAP-Einnahmequellen aus Services rund um seine Software: Alleine mit Support setzte SAP im erstenQuartal 1,9 Milliarden Euro um. Größer war nur der Umsatz aus Software und softwarebezogenen Dienstleistungen, die 2,6 Milliarden ausmachten. Das Vertrauen in Cloud-Dienste zeigt sich erstmals als zart aufblühende Knospe mit 29 Millionen Euro – im selben Quartal des Vorjahres sprießte die Cloud-Blume mit gerade mal vier Milionen für SAP-Verhältnisse noch recht klein. Mit seinen Cloud-Diensten spricht der Software-Hersteller vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen an – SAP war in früheren Zeiten eher als Dienstleister “für die Großen” bekannt.