App von Bitdefender spürt Schnüffel-Apps auf

Bitdefender bietet im Apple App Store für 3,99 Dollar nun die Anwendung Clueful zum Donwload an. Mit ihr will der Security-Anbieter Nutzern die Möglichkeit bieten, sich über möglicherweise unerwünschte Fähigkeiten und versteckte Funktionen seiner Apps zu informieren.
Nach dem Herunterladen lassen sich mit Clueful auf dem iPhone vorhandene Apps überprüfen. Die Applikation deckt auf, ob die Minianwendungen den Aufenthaltsort nachverfolgen, die gespeicherten Telefonbuchkontakte auslesen und weiterverwenden, die Nutzungsgewohnheiten mittels sogennanten Analytics-Netzwerken verfolgen und darauf basierend passende Werbung anzeigen, oder mit persönliche Daten unsicher umgehen, indem sie diese zum Beispiel unverschlüsselt über eine Internetverbindung versenden. Außerdem wird ermittelt, ob sie Zugriff auf Facebook-, Twitter oder Google-Log-In-Daten erhalten.
Clueful kann zudem feststellen, welche Apps Telemetrie-Engines verwenden, die das Nutzungsverhalten über mehrere Applikationen zusammentragen und mit einer realen Identität, beispielsweise über das Facebook-Konto verknüpfen können. Schließlich spürt das Programm auch Apps auf, die ungenutzte GPS- oder Audio-Services im Hintergrund betreiben und damit die Akkuleistung verringern.
Zu den einzelnen Apps zeigt Clueful die Details an und erläutert, was sich hinter den Funktionalitäten verbirgt. Bei Ortungs-Features via GPS weist die App zum Beispiel darauf hin, wie sich der Tracking-Modus deaktivieren lässt. Faiererweise listet die Anwendung auch auf, welche Funktionen der geprüften Apps nützlich sind, beispielsweise die verschlüsselte Datenübertragung. Clueful steht für 3,99 Dollar im Apple App Store zum Download bereit.
In den vergangenen Tagen gab es wiederholt Aufregung um sogenannte Schnüffel-Apps – also Anwendungen, die deutlich mehr Daten erfassen, als sie für ihren Anwendungszweck eigentlich benötigen. Beispielsweise haben Recherchen des NDR-Magazins ZAPP ergeben, dass auch Apps von Sendeanstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunk Daten an Dritte weitergegeben, die dort nicht hingehören. Auch bei privaten Sendern wurden die Journalisten fündig: Eine App von RTL ermittlt beispielsweise die Gerätekennung an die Google-Tochter DoubleClick. Die App der Wochenzeitung “Die Zeit” überträgt neben der Gerätekennung ohne Zustimmung auch den Namen des Gerätes.
Ebenfalls vergangene Woche hat die Stiftung Warentest hat für die aktuelle Ausgabe ihrer Zeitschrift ebenfalls 63 Apps überprüft. Viele davon übertragen persönliche Informationen der Besitzer ungesichert und nicht anonymisiert an Datensammler. Dazu gehören Passwörter, sowie Inhalte von Adressbüchern mit echten Namen, realen Telefonnummern und E-Mailadressen. “Foodspotting”,”Gowalla”, “Whatsapp” und “Yelp” übertragen laut Warentest Teile des Adressbuchs, ohne die Zustimmung des Nutzers einzuholen.