Speichertrend: Big Data soll das Geschäft transformieren

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EMC konnte auf der Veranstaltung EMC World vergangene Woche in Las Vegas 15.000 Teilnehmer begrüßen. Für CEO Joe Tucci war es wohl die Abschiedsvorstellung: Er hat nach zwölf Jahren an der Spitze des Unternehmens seinen Rückzug angekündigt, auch wenn der genaue Zeitpunkt noch nicht feststeht.

Echtzeit-Anwendungen als “Killer Apps”

In seiner Keynote betonte er, die Transformation sei überall: Die künftigen Killer Apps würden die Echtzeit-Anwendungen werden. “Wellen der Technologie fördern Automation und geringere Kosten und Agilität. Die Geschäftstransformation betrifft vor allem Marke und Reputation, und Information ist dabei ein kritischer Bestandteil”, erklärt Tucci. “Big Data” werde alle Unternehmen in den nächsten fünf Jahren stark verändern. Storage Arrays würden teilweise aus Flash- und teilweise aus herkömmliche Laufwerken zusammengsetzt werden.

Automations-Software werde dabei die großen Datenmengen bewegen – doch die Sicherheit werde dabei schwieriger und Identitätsdiebstahl ein großes Problem. Ein Konter auf die Bedrohungen sei Big Data mit ständiger Überwachung. “Die EMC-Tochter VMware baut ein Cloud Betriebssystem, Killer Apps werden die Analyse-Tools dazu”, meint Tucci. “Wir investieren zwei Milliarden Dollar in Forschung bzw. Zukäufe jedes Jahr”. Die Kunden erwarteten Ausfallsicherheit bei der missionkritischen Storage:
“Wir werden keine Server-Company, aber erweitern die Funktionen von Storage-Systemen”, betont er.

Das erst Anfang Mai zugekaufte Unternehmen XtremIO biete eine innovative Architektur und bringe Flash in die EMC-Arrays. Doch alles auf Flash-Speicher unzustellen, sieht Tucci nur für sehr spezielle Einsatzbereiche als geeignet – weil die Kosten von Flash-Speicher nicht so stark gefallen sind wie vorhergesagt und nach wie vor ein Vielfaches der herkömmlichen Speichertypen erforderlich sei.

KMUs profitieren von Cloud-Storage

“Vor allem KMUs werden von der Cloud profitieren und dabei in erster Linie von der hybriden Cloud, also einer Mischform zwischen private und public Cloud – die IT wird zum ‘Service Orchestrator’.”

Die in die Diskussion geratene Information Intelligence Group (IIG) mit dem Hauptprodukt Documentum nimmt Tucci in Schutz: “Die IIG hat viel Technologie und wird bestehen bleiben. Wir haben lange eine dicke Plattform verkauft. Die Unternehmen wollen jetzt aber eine dünnere SaaS-Plattform.” Die IIG sei sehr profitabel, aber habe geringes Wachstum – es werde einige Quartale brauchen, sie wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen. Erste Kunden für on-Demand IIG seien im ersten Quartal hinzugekommen, das Team werde “revitalisiert”.

EMC, mit all seinn Töchtern Riese im Speicher-, Virtualisierungs-, Dokumentenmanagement- und Security-Bereich, will bei weiteren Zukäufen in seinen Marktegmenten bleiben. In Zukunft seien aber Automations-, nicht mehr Management-Werkzeuge gefragt.

Pat Gelsinger, President and Chief Operating Officer, EMC Information Infrastructure Products, ging mehr ins Detail: “Es kann jetzt mit Big Data analytische Einsichten geben, die zuvor nicht möglich waren. Storage-Administratoren und System-Architekten werden für neue Einsatzbereiche ausgebildet. Es handelt sich um eine Tranformation der IT, des Geschäftes und der Personen”.

42 neue EMC-Produkte sollen in dieser Woche die Transormation einleiten, einige davon in neuen Kategorien. “Die Physik der Informationstechnologie verschiebt sich. Anwendungen waren bisher Schwerpunkt, Virtualisierung und Cloud haben das geändert. Für EMC ist dabei die enge Partnerschaft mit SAP, die seit November besteht, ein wichtiger Faktor. Ein sehr viel einfacheres Cloning mit SAP LVM Management-Software ist nun möglich, ebenso das Replizieren der Policies etwa bei der Sicherheit (mit RSA).”

Der Wert der digitalen Daten steige und Daten würden zum Schwerpunkt der IT. Das bedinge unterschiedliche Storage-Konzepte je nach Datentyp. Gelsinger unterscheidet fünf grundsätzliche Typen, die das EMC-Imperium auf den Markt bringt:

1. Die neuen VMAX Enterprise Storage Produkte für hochverfügbare Daten. Dabei ist die VMAX 40k für High End ausgelegt, die VMAX 20K für mittlere Ansprüche und die VMAX 10K das Einstiegsmodell. “Fully Automated Storage Tier” (FAST) bietet EMC auch für Drittanbieter wie IBM und Hitachi.

2. Die isilon Familie für Scale-out Dateien. Neu sind die isilon x400, Mavericks Isilon für Big Data und Enterprise. Isilon bietet Storage für Hadoop und ist schnell aufsetzbar mit neuen Funktionen wie snapshotiq und snapiq.

3. Der scale out Objekt Zugang mit neuer Version von Atmos “Sumatra”

4. Das Modell VNX ist sehr erfolgreich seit einem Jahr mit 6000 neuen Kunden.

5. Bei Backup & Recovery spielen Data Domain und Avamar eine wichtige Rolle. Vplex wird als virtuelle Appliance kommen.

Die VMAX 40 K biete eine dreimal so gute Performance wie der Wettbewerb und doppelt so großen Speicher. Das neue High-End-System enthalte 33 Prozent mehr Laufwerke (mit neuen 2,5 Zoll MLC Flash Laufwerken) und erfordere dabei weniger Platz und Gewicht sowie 27 Prozent weniger Strom. Die VMAX sei skalierbar über verschiedene Stockwerke des Rechenzentrums. Die neuen VMAX-Software-Fähigkeiten laufen auf alten VMAX Systemen mit Federated Tiered Storage. Die neue Software-Familie “unisphere Management” gibt es jetzt für VMAX und Vplex. Prosphere visualiert, analysiert und optimiert und ergänzt Unisphere. “Die FAST Technologie ist gut im Markt angekommen, FAST VP wird jetzt für Mainframe und i-Series erweitert und bietet doppelt so schnelle Response Time. HP 3PAR ist laut EMC wesentlich schlechter”, verlutbart Gelsinger.

(Bild: Neue Speichertypen sind leistungsfähiger, aber auch teurer)

William Jenkins, President der EMC’ Backup Recovery Systems (BRS) Division, sieht einen wachsenden IT-Druck bei Compliance, Infrastrukturveränderung von physisch zu virtuell, Budgets und Datenwachstum, den die IT-Abteilungen ausbaden müssen.

“Deduplikation wird zum Muss, Backup-Geräte sind überall, Software erschließt die Kraft der Disk”, räsoniert Jenkins. Bereits 1000 Kunden verzichteten bereits auf Tape als auer-Speichemedium. EMC sei Marktführer bei Storage und stärkster End-to-End Anbieter. Das Ziel si nun schnellere Leistung. Die Data Domain DD 990 sei schnellstes Deduplizierungssystem und sechs Mal so schnell wie das  bisherige Top-Modelkl und biete dreimal so viel Kapazität wie der Wettbewerb. Die Software DD Boost werde erweitert durch neue Funktionen für Greenplum und Oracle. Die DD Retention Lock Compliance Edition schießlich erlaube Data Invulnerabilty Architekturen” und solle so vor Fehlern schützen – Daten sei3n damit immer wiederherstellbar. Ganz neu sei die Avamar 6.1, sie bietet schnellstes VMWare Backup und unterstützte SAP und Sybase.

Besonders für den Mitelstand interessant sei die neue VNXe 3150. Damit trete EMC in neue Preisdimensionen ein: Sie ist für unter 10.000 Dollar erhältlich, hat einen Quad Core Prozessor, unterstützt 2,5-Zoll-Laufwerk und beherge bis zu 100 Drives. So seien 50 Prozent mehr Leistung pro Rack-Einheit möglich. Als gemeinsames OEM-Produkt EMC und VMWare läuft vCenter operations auf VNX. Die Software verwaltet physische und virtuelle Infrastrukturen, ein Upgrade auf ein vollständiges vCenter ist möglich.

Jeremy Burton, Executive Vice President and Chief Marketing Officer, stellte am Ende des Votrages die Marktchancen dank “Transformation hin zu Cloud Computing” heraus. Treiber sei Virtualisierung als eine neue Welt der gepoolten Ressourcen. Es werde hunderttausende private Clouds und tausende public Clouds geben. Tausende EMC Partner würden als trusted Service Provider für ihre Kunden fungieren. Hybride Clouds würden den Markt durchdringen. Die “Reise zur Cloud” solle durch neuze EMC-Produkte beschleunigt werden.

Kurzum: EMC sieht sich, seine Tochterfirmen und zahlreichen neuen Produkte als Speerspitze neuer Storage-Trends, die sich in vielen Formen im Markt etablieren werden – entweder als Dienstleistung Ditter oder im Einsatz in Unternehmen.

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