923-Bit-Verschlüsselung geknackt

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Der japanische Technologiekonzern Fujitsu berichtet von einem Weltrekord der Kryptoanalyse, der die Anfälligkeit eines Verschlüsselungsstandards der nächsten Generation beweise. Die erfolgreiche Entschlüsselung gelang den Fujitsu Laboratories in Zusammenarbeit mit der Universität Kyushu und dem National Institute of Information and Communications Technology (NICT).

148,2 Tage wurden für die Kryptoanalyse einer Pairing-basierten und 278-stelligen (923 Bit) Verschlüsselung benötigt. Laut Fujitsu galt es bislang als praktisch unmöglich, eine Pairing-basierte Verschlüsselung dieser Länge zu knacken. Schätzungen zufolge sollte dafür eine Rechenzeit von einigen Hunderttausend Jahren erforderlich sein.

“Das Pairing-basierte Verschlüsselungssystem erfuhr in jüngster Zeit viel Aufmerksamkeit, da es als ein Verschlüsselungssystem der nächsten Generation standardisiert wird”, führt das Unternehmen dazu aus. Es sei für identitätsbasierte Verschlüsselung und andere Anwendungen einsetzbar, die mit herkömmlicher Public-Key-Verschlüsselung nicht zu realisieren seien.

Für die erfolgreiche Entschlüsselung kamen 21 PCs mit insgesamt 252 Cores zum Einsatz. Nach 148,2 Tagen war der Beweis erbracht, dass die als äußerst sicher angesehene Verschlüsselung zu brechen war. Fujitsu hebt hervor, dass die erforderliche Rechenleistung dafür um einige Hundert Mal höher war als beim letzten Rekord im Jahr 2009, bei dem eine 204-stellige Verschlüsselung (676 Bit) gebrochen wurde. Als nützlich hätten sich dabei allerdings auch effiziente neue Programmiertechniken erwiesen.

Fujitsu zufolge ging es nicht nur um einen neuen Weltrekord der Kryptoanalyse: “Im Ergebnis gewinnen wir außerdem wertvolle Daten. Sie bilden eine technische Basis, um die sichere Wahl einer Verschlüsselungstechnik besser einschätzen oder den zweckmäßigen Zeitpunkt für den Wechsel einer Schlüssellänge bestimmen zu können.”

(Bidquelle: Sergey Ilin – Fotolia.com )

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