Forscher arbeiten an Festplatte für die Ewigkeit

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Einer handelsüblichen Festplatte über Jahre hinweg die wichtigsten Daten anzuvertrauen, ohne ein Backup anzulegen, wagen nur die Mutigsten – schließlich möchte man ja auch in ein paar Jahren noch Zugriff haben. ANDRA, die in Frankreich für das Management der Abfälle aus den zahlreichen Kernkraftwerken des Landes zuständigen Behörde, reichen aber ein paar Jahre nicht: Sie möchte Daten über Endlagerstätten tausende von Jahren aufzeichnen und speichern.

Das Problem könnten Wissenschaftler einem Bericht von Science zufolge jetzt gelöst haben, indem sie eine Festplatte aus Saphirquarz entwickelten, die bis zu zehn Millionen Jahre Bestand haben soll.

Das Speichermedium besteht aus zwei Scheiben aus Industriesaphir mit etwa 20 Zentimeter im Durchmesser. Die Daten werden auf einer der Scheiben in Platin geätzt. Anschließend wird die andere Scheibe darauf gesetzt, sodass die Informationen dazwischen liegen. Danach werden die beiden Platten molekular verschmolzen. Um die Strapazierfähigkeit zu testen, hat man die Festplatte unter anderem einem Säurebad ausgesetzt, um den Alterungsprozess zu simulieren.

Eine Disk kann lau dem Science-Bericht bis zu 40.000 Miniaturseiten speichern. Künftige Generationen benötigen lediglich ein Mikroskop, um sie zu lesen. Damit wollen die Forscher vermeiden, dass einmal die erforderlichen Lesegeräte fehlen – ein Problem, das viele Firmen nur allzugut kennen.

Ein Problem haben sie allerdings noch nicht ausgeräumt: Sie überlegen jetzt, wie künftige Generation denken und welcher Sprache sie sich bedienen werden. Um sich darüber Gedanken zu machen, werden jetzt Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen hinzugezogen. Der Prototyp der Superfestplatte kostet übrigens 25.000 Euro. Das sollte uns die Sicherheit künftiger Generationen aber schon Wert sein.

[mit Material von Oliver Schwab, Gizmodo.de]

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