Freispruch für Microsoft: Novell hat WordPerfect selbst zerstört

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Arstechnica meldet den Richterspruch im Fall Microsoft gegen Novell. Der Software-Riese wurde vom Netzwerk-Spezialisten verklagt, als dieser sich durch Microsoft aus dem Textverarbeitungsgeschäft herausgedrängt sah – dabei hatte er doch gerade viel Geld für den Erwerb von WordPerfect ausgegeben. Doch der aktuelle Richterspruch lässt keine Zweifel: Novell selbst habe Worperfect zerstört.

Das Urteil “dekonstruiere” Novells Behauptungen, dass Microsofts Rücknahme des Supports für bestimmte APIs von WordPerfect, Quattro Pro, und Perfect Office den Absturz diese Programme verursacht habe. Das passierte im Mai 1996, drei Monate, nachdem Novell WordPerfect mit Verlust an Corel weiterverkauft hatte. Die Klage von Novell wurde erst 2004 eingereicht.

Nun erst hat Richter J. Frederick Motz in Utah eingeworfen, Unternehmen – auch Microsoft – seien nicht dazu gezwungen, mit Mitbewerbern zusammenzuarbeiten. Die Klage Novells, das mittlerweile zu Attachmate gehört, wurde also letztendlich verworfen.

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Sie richtete sich damals ohnehin gegen Windows 95, das im Grunde schon lange niemanden mehr interessiert und drehte sich um WordPerfect-Produkte, die im aktuellen Office-Markt keine Rolle mehr spielen. Gleichwohl könnten die Novell-Anwälte bei Erfolg ihres Antitrust-Begehrens gegen Microsoft eine erkleckliche Schadensersatz-Summe einholen.

Eigentlich aber, so räsoniert Arstechnica, habe der Redmonder Riese schon längst gewonnen – trotz Novells Beharren auf Microsofts Schuld. Und wenn man es genau betrachtet, ist Novell ja nicht nur bei Textverarbeitung, sondern bei einigen anderen Dingen, die der einst so stolze Konzern angefasst hat, gründlich Baden gegangen.

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